Herbstumfrage 2015

Positiver Konjunkturtrend im pfälzischen Handwerk hält an 

Herbstumfrage der Handwerkskammer der Pfalz ermittelt stabile Wirtschaftslage 

Die wirtschaftliche Lage des Handwerks in der Pfalz ist nach wie vor stabil und der positive Konjunkturtrend hält an. Zu diesem Ergebnis kommt die Herbstumfrage der Handwerkskammer der Pfalz bei 2.500 ausgewählten regionalen Handwerksbetrieben. 85,2 Prozent der Betriebe beurteilen demnach ihre aktuelle Geschäftslage mit gut oder befriedigend, was im Vergleich zum Vorjahr ein Plus von knapp drei Prozentpunkten bedeutet. 

Sowohl das Bauhauptgewerbe als auch das Ausbauhandwerk konnten im dritten Quartal steigende Umsätze verzeichnen. Beide Branchen profitieren nach wie vor von günstigen Zinsen und dem Trend, das vorhandene Vermögen ins Eigenheim zu investieren. Die aktuelle Auftragsvorlaufzeit beträgt im Bauhandwerk derzeit 9,1 Wochen und im Ausbauhandwerk 8,2 Wochen. Zudem geben 73,2 Prozent der Baubetriebe und 62,6 Prozent der Ausbaubetriebe eine betriebliche Auslastung von mehr als 80 Prozent an. Naheliegend ist deshalb, dass rund 90 Prozent der Betriebe des Bausektors eine gute beziehungsweise zufriedenstellende Geschäftslage bekunden und auch in Zukunft von weiterhin guten Marktbedingungen ausgehen.

Ebenfalls optimistisch gestimmt sind die gewerblichen Zulieferbetriebe, zu denen die Gewerke Feinwerkmechanik, Informationstechnik sowie Elektromaschinen- und Metallbau zählen. 92,2 Prozent der Betriebe, und somit deutlich mehr als im Vorjahr (81,5 Prozent), bewerten ihre aktuelle Lage mit gut oder befriedigend. Obwohl nur 11,8 Prozent der Betriebe davon ausgehen, steigende Rohstoffpreise eins zu eins an ihre Kunden weitergeben zu können, blicken 92 Prozent der Befragten mit ähnlich hohen Erwartungen in das nächste Jahr. 80,4 Prozent der gewerblichen Zulieferer gehen von mindestens gleichbleibenden und 11,8 Prozent sogar von steigenden Umsätzen aus. 

Auch die Kfz-Branche scheint von der positiven Konjunktur im Handwerk mehr und mehr zu profitieren. Im Rahmen der aktuellen Befragung meldeten 75,8 Prozent der Betriebe eine gute bis zufriedenstellende Entwicklung ihrer gegenwärtigen Geschäftslage an die Handwerkskammer zurück. Dies sind 7,2 Prozentpunkte mehr als im Herbst 2014. Sämtliche Betriebe der Kfz-Branche konnten ihre Preise stabil halten (80,6 Prozent) oder erhöhen (19,4 Prozent). Dies führt offensichtlich auch dazu, dass 86,7 Prozent der Betriebe mit beständigen oder wachsenden Umsätzen rechnen, was wiederum bei einem Großteil der befragten Werkstätten (81,2 Prozent) eine befriedigende bis gute Erwartungshaltung hervorruft. 

Ähnlich wie in der Vergangenheit können die Nahrungsmittelhandwerker nur wenig vom Konjunkturhoch im Handwerk profitieren. So beurteilen 70 Prozent der Bäcker, Konditoren und Fleischer ihre aktuelle Marktlage als zufriedenstellend. Bedingt wird diese Situation unter anderem von den permanent steigenden Einkaufspreisen, die nur von jedem fünften Betrieb an die Kunden weitergegeben werden konnten. Knapp 43 Prozent der Nahrungsmittelhandwerker rechnen auch zukünftig mit höheren Einkaufspreisen. Mit einer zumindest konstanten Geschäftsentwicklung rechnen 73,7 Prozent der befragten Betriebe. 

Eine erfreuliche Entwicklung zeigt sich bei den Gesundheitshandwerken. Hier beurteilen 78,5 Prozent der Befragten ihre derzeitige Geschäftslage mit überwiegend gut. Da 38,9 Prozent der Gesundheitshandwerker einen erhöhten Auftragseingang verzeichneten, konnten sogar 21,4 Prozent der in dieser Branche tätigen Unternehmen Personal aufbauen. Mit einer Verschlechterung der Umsatz- beziehungsweise Auftragszahlen rechnen lediglich 7,1 Prozent der Befragten. 

Bedenklich stimmen allerdings die Rückmeldungen der personenbezogenen Dienstleister, zu denen unter anderem Friseure, Fotografen und Schneider gehören. Nur 65,5 Prozent der Befragten sind mit ihrer momentanen Entwicklung zufrieden. Der Vorjahreswert lag noch bei 82,6 Prozent. Trotz schwieriger Marktbedingungen gehen 64,3 Prozent von gleichbleibenden und 28,6 Prozent von steigenden Umsätzen aus. Insgesamt blicken 72,4 Prozent der personenbezogen Dienstleister etwas optimistischer in die kalte Jahreszeit.