Nachqualifizierung-Pfalz

Nachqualifizierung in der Pfalz

Für einen Berufsabschluss ist es nie zu spät

Handwerkskammer der Pfalz setzt mit dem Projekt "Nachqualifizierung in der Pfalz" ihre erfolgreiche Arbeit beim Nachholen von Berufsabschlüssen für junge Erwachsene fort


Rund 1,4 Millionen Menschen zwischen 25 und 34 Jahren in Deutschland haben keinen Berufsabschluss. Aus diesem Grund haben die Bundesregierung, die Bundesagentur für Arbeit und der Zentralverband des Deutschen Handwerks die Initiative "Erstausbildung junger Erwachsener" ins Leben gerufen, um motivierten Erwachsenen die Chance zu geben, einen Berufsabschluss nachzuholen. 

Einer, der dieses Ziel mit dem Ablegen einer Externenprüfung schon erreicht hat, ist der 30-jährige Marco Kölsch aus Pirmasens. Weil er als Jugendlicher die Schulausbildung abbrechen und arbeiten musste, begann er als Helfer in der Dachdeckerei Korn-Brenner in Lemberg zu arbeiten. Dabei blieb es, bis er durch das Projekt "KIB - Kompetenzen im Beruf", das von 2010 bis 2013 bei der Handwerkskammer der Pfalz durchgeführt wurde, über die Möglichkeiten einer Nachqualifizierung erfuhr und diese Chance für sich nutzte. 

Die Projektmitarbeiter Simone Dunzweiler und Frank Bixler haben in dieser Zeit mehrere hundert Handwerksbetriebe angesprochen und beraten, ein Netzwerk mit Arbeitsagenturen, Jobcentern, Bildungsträgern und Berufsbildenden Schulen geknüpft und in einigen Berufen Nachqualifizierungskurse zur Hinführung auf die Externenprüfung entwickelt. 20 der von ihnen betreuten jungen Erwachsenen holten mit einer Externenprüfung einen Berufsabschluss nach und 60 Personen wurden von ihnen in betriebliche Umschulungsverhältnisse vermittelt. 

Fortgeführt wird dieses Projekt seit dem 1. April durch das Projekt "Nachqualifizierung in der Pfalz", das von den rheinland-pfälzischen Wirtschafts- und Sozialministerien gefördert wird. Ziel des Projektes ist, so berichtet Projektsleiter Roger Bier, junge Menschen ab 25 für eine abschlussorientierte Nachqualifizierung zu gewinnen. Hierfür will er "Betriebe beraten, die Potenziale von möglichen an- und ungelernten Mitarbeitern auszuschöpfen und mit ihrer Nachqualifizierung ihren Fachkräftebedarf aus den eigenen Reihen zu decken". 

Gleichzeitig will Bier die aus dem Vorläuferprojekt gewonnenen Erfahrungen nutzen, um ungelernte Arbeitssuchende über unser Netzwerk zu motivieren, "ihren Berufsabschluss nachzuholen und sich damit fit für den ersten Arbeitsmarkt zu machen". Besonders im Auge hat er dabei natürlich Handwerksbetriebe, für die es in den letzten Jahren schwierig geworden ist, ihre Ausbildungsplätze zu besetzen. Vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung und des Facharbeitermangels sei es unverzichtbar "An- und Ungelernte als Qualifizierungsreserve zu erschließen und damit einen Beitrag zur Fachkräftesicherung im Handwerk zu leisten". 

Zu erreichen sind die Projektmitarbeiter bei der Handwerkskammer der Pfalz unter Tel.: 0631 3677-227 (Frank Bixler) und Tel.: 0631 3677-228 (Simone Dunzweiler).