PLW Landesentscheid 2015

Praktischer Leistungswettbewerb

Viele anspruchsvolle Aufgaben und ein enger Zeitrahmen 

Bei der Handwerkskammer der Pfalz wurde der diesjährige Leistungswettbewerb des Deutschen Handwerks auf Landesebene entschieden 

Beim "Leistungswettbewerb des Deutschen Handwerks" haben die rheinland-pfälzischen Handwerkskammern unter der diesjährigen Federführung der Handwerkskammer der Pfalz die besten Nachwuchshandwerker aus Rheinland-Pfalz ermittelt. Die Entscheidung auf Landesebene ist die vorletzte von vier aufeinander aufbauenden Stufen und berechtigt die Landessieger zur Teilnahme am Bundesentscheid. 

Zu dem jährlich stattfindenden Landesvergleich waren im Berufsbildungs- und Technologiezentrum in Kaiserslautern sowie an verschiedenen Berufsbildenden Schulen, Berufsbildungseinrichtungen und Ausbildungszentren der Landesinnungsverbände 145 jungen Gesellinnen und Gesellen in 66 Berufen aus den Kammerbezirken Kaiserslautern, Koblenz, Mainz und Trier gemeldet. Teilnehmen konnte, wer bei der Gesellenprüfung in der Fertigkeit mindesten die Note "gut" erreicht hatte, nicht älter als 27 Jahre und bei den Vorausscheidungen auf Kammerebene den ersten Platz belegt hatte. 

Vor den kritischen Augen der Mitglieder der Prüfungskommissionen, die aus je einem Ausbilder oder Prüfungsausschussmitglied der teilnehmenden Handwerkskammern bestehen, mussten die Nachwuchshandwerker in den meisten Berufen innerhalb eines engen Zeitrahmens - durchschnittlich sechs bis sieben Stunden - eine Arbeitsprobe erstellen. Bei anderen Berufen - Glaser, Goldschmied, Uhrmacher, Buchbinder, Fotograf, Zahntechniker, Steinbildhauer, Steinmetz, Maßschneider - waren lediglich Gesellenstücke zur Bewertung vorzulegen. 

Die Aufgabenstellungen waren sehr anspruchsvoll: Bei den Gesellenstücken durften Arbeitsbeschreibungen, Pläne und Skizzen nicht fehlen, während es bei den Arbeitsproben keine Zeit zu verlieren galt. Bei den Straßenbauern mussten die Teilnehmer zum Beispiel Wegeplatten und Natursteine nach einem vorgegebenen Plan verlegen, bei den Anlagemechanikern für Sanitär, Heizung und Klimatechnik einen Warmwasserspeicher mit Thermostat montieren, bei den Tischlern einen Servierwagen mit Staufach und Einlegetablett herstellen und bei den Beton- und Stahlbetonbauern die Einschalung für einen Betonpfosten mit integriertem Briefkasten fertigen. 

Dass es nicht immer leicht war, unter den Wettbewerbern, die als Kammersieger schon überdurchschnittlichen Qualitäten unter Beweis gestellt hatten, den Besten herauszufinden, ließ sich in der Maler- und Lackiererwerkstatt beobachten. Dort hatten die Teilnehmer schon am Vortag mit den Arbeiten für ein "Historisches Treppenhaus" begonnen, die in zwölf Stunden ausgeführt werden mussten. Dazu gehörte: ein Sockel mit einer Fliestapete, eine Wandfläche in Schmucktechnik und die Gestaltung eines Ornamentes. Zum Schluss waren nach Einschätzung der Prüfer die Arbeiten aller vier Teilnehmer so gut, dass jeder den ersten Platz verdient hätte. 

Entsprechend knapp fiel sehr oft auch die Punktedifferenz auf den Auswertungsbogen der Juroren aus, die in den anderen Berufen über den ersten, zweiten oder dritten Platz entschieden. Und diese Entscheidung war für die Teilnehmer von großer Bedeutung. Denn nur die "Ersten Landessieger" können am Bundeswettbewerb teilnehmen, der Ende November bei der Handwerkskammer Frankfurt-Rhein-Main durchgeführt und mit der zentralen Siegerehrung am 5. Dezember in Frankfurt abgeschlossen wird.