Statistik

Weiterhin gute Konjunkturaussichten im pfälzischen Handwerk

Frühjahrsumfrage der Handwerkskammer der Pfalz ermittelt abermals stabile Werte auf hohem Niveau

 

Die wichtigsten Konjunkturindikatoren, wie die gegenwärtige und erwartete Geschäftslage, die Umsatzerwartung, die Betriebsauslastung sowie die Höhe des Auftragsbestandes, verdeutlichen eine anhaltende positive Stimmung im pfälzischen Handwerk. Zu diesem Ergebnis kommt die aktuelle Frühjahrsumfrage der Handwerkskammer der Pfalz bei 2.500 ausgewählten regionalen Handwerksbetrieben.

 

Die positive Stimmung ist gekennzeichnet durch gut gefüllte Auftragsbücher, insbesondere in der Baubranche und bei den Zulieferbetrieben, zu denen die Gewerke Feinwerkmechanik, Informationstechnik sowie Elektromaschinen- und Metallbau zählen. Derzeit sind 43,5 Prozent aller Betriebe zu mehr als 80 Prozent ausgelastet. Die besten Zahlen verzeichnen die gewerblichen Zulieferer mit 52,5 Prozent, dicht gefolgt von den Ausbauhandwerkern mit 49,6 Prozent und den Baubetrieben mit 45,4 Prozent. Im Gegensatz dazu vermelden 40 Prozent der Kfz-Betriebe und 31,3 Prozent der Gesundheitshandwerker einen erkennbaren Rückgang im Auftragsbestand und einer für die Jahreszeit unterdurchschnittlichen Auftragslage. Ebenfalls schwächer ausgelastet sind die personenbezogenen Dienstleister, wie Friseure, Fotografen und Schneider. 92,3 Prozent der Nahrungsmittelhandwerker beurteilen die aktuelle Auslastung der Jahreszeit entsprechend als normal. Für den weiteren Jahresverlauf erwarten 33,3 Prozent von ihnen eine gesteigerte Nachfrage nach ihren Produkten.

 

Insgesamt bewegt sich die durchschnittliche Auslastung weiterhin auf einem komfortablen Niveau, was sich auch in der positiven Beurteilung der Geschäftslage wiederspiegelt. Gegenwärtig bezeichnen 84,2 Prozent der Betriebe ihre Geschäftslage als gut oder befriedigend. Im Vorjahr lag dieser Wert bei 79,8 Prozent, was ein Plus von aktuell gut 4 Prozentpunkten bedeutet. Die branchenbezogene Geschäftslage im Überblick (Vorjahreswerte in Klammern): Bau: 96,4 Prozent (79,4 Prozent), Ausbau: 83,6 Prozent (83,3), Gewerblicher Bedarf: 90,2 Prozent (82,8 Prozent), Kfz: 65,4 Prozent (73,9 Prozent), Nahrungsmittel: 86,7 Prozent (80Prozent), Gesundheitswesen: 87,5 Prozent (77,8 Prozent) und persönliche Dienstleistungen: 71 Prozent (66,7 Prozent).

 

Ebenfalls positiv fallen die Zukunftserwartungen der pfälzischen Handwerksbetriebe aus. So rechnen 91,4 Prozent (Vorjahr: 86,1 Prozent) der Befragten damit, dass sich die Konjunktur auch weiterhin stabil entwickeln wird. Am optimistischsten sind dabei die Baubetriebe. Sie rechnen allesamt (100 Prozent) mit einer guten bis zufriedenstellenden Entwicklung. Ebenfalls gut gestimmt sind 93,7 Prozent der Gesundheitshandwerker, 92,5 Prozent der gewerblichen Zulieferer und 91,2 Prozent der Ausbaubetriebe, 86,9 Prozent der Kfz-Betriebe und 86,7 Prozent der Nahrungsmittelhandwerker. Schlusslicht im Stimmungsbarometer sind die persönlichen Dienstleister, von denen aber immerhin noch 77,7 Prozent von einer guten bis zufriedenstellenden Geschäftsentwicklung ausgehen.

 

Die gute konjunkturelle Entwicklung und der vergleichsweise milde Winter lassen den saisonüblichen Beschäftigungsabbau im Handwerk gering ausfallen. Zumal der bestehende Personalstamm gehalten werden muss, um der guten Nachfrage auch zukünftig gerecht werden zu können. 86,3 Prozent der Betriebsinhaber geben an, ihre Mitarbeiterzahl mindesten konstant gehalten zu haben. Der Vorjahreswert lag bei 80 Prozent. Die hohe Erwartungshaltung in den Bereichen Bau und Ausbau sowie bei den gewerblichen Zulieferern führt dazu, dass rund 12 Prozent der Befragten dieser Branchen zukünftig Personal aufbauen wollen.

 

Die Frühjahrsumsätze liegen in etwa auf Vorjahresniveau. Aufgrund der guten Auftragslage rechnen 88,1 Prozent der pfälzischen Handwerksbetriebe im Jahresverlauf mit steigenden oder zumindest gleichbleibenden Umsätzen. Tatsächliche Umsatzzuwächse erwarten 40 Prozent der Nahrungsmittelhandwerker, 33,3 Prozent der Gesundheitshandwerker, 29,6 Prozent der Bauhandwerker, 24,1 Prozent der persönlichen Dienstleister, 24 Prozent der Kfz-Betriebe, 22,4 Prozent der Ausbaubetriebe und 14,6 Prozent der gewerblichen Zulieferer.

 

Von den Befragten nach wie vor kritisch betrachtet werden die steigenden Rohstoff- und Materialpreise. Aktuell kämpfen 37,8 Prozent der Handwerksbetriebe mit Preiserhöhungen auf dem Beschaffungsmarkt. Am stärksten betroffen waren im ersten Quartal 2016 die persönlichen Dienstleister (54,8 Prozent), die Ausbaubetriebe (47,6 Prozent) und die Kfz-Betriebe (36 Prozent). Adäquat erhöht wurden in den meisten Branchen die Verkaufspreise. Nur das Bauhandwerk und das Gesundheitshandwerk hielten ihre Preise bislang nahezu konstant. Fast die Hälfte (44,9 Prozent) der befragten Betriebe geht auch in Zukunft von höheren Einkaufspreisen aus. Allen voran die Nahrungsmittelhandwerker. 60 Prozent der Bäcker, Konditoren und Fleischer befürchten weiter steigende Rohstoffpreise. Die Möglichkeit, die höheren Preise an die Kunden weitergeben zu können, sehen derzeit nur 22,5 Prozent aller Befragten.