KircheuHandwerk2016

Wie Integration gelingen kann

Das Kolpingwerk und die Handwerkskammer der Pfalz diskutierten mit 80 Teilnehmern die Flüchtlingsfrage und beschlossen die Veranstaltung mit einem ökumenischen „Handwerker-Gottesdienst“

 

Mit einem ökumenischen „Handwerker-Gottesdienst“ haben das Kolpingwerk des Bistums Speyer und die Handwerkskammer der Pfalz im Berufsbildungs- und Technologiezentrum der Handwerkskammer in Kaiserslautern eine Veranstaltung abgeschlossen, die sich damit beschäftigte, wie Kirche und Handwerk zur Integration von Flüchtlingen in Gesellschaft, Ausbildung und Arbeit beitragen können.

Zuvor hatten in einem Podiumsgespräch der Vizepräsident der Handwerkskammer der Pfalz Michael Lehnert, der Kreishandwerksmeister der Kreishandwerkerschaft Südpfalz-Deutsche Weinstraße Dirk Fischer, Matthias Donauer vom Diözesanvorstand des Kolpingwerks, Reinhard Schott von der Evangelischen Landeskirche und Helmut Dittke aus dem Bundesvorstand des Deutschen Gewerkschaftsbundes Einsichten vermittelt und Integrationsmodelle diskutiert. Sie hatten damit einen Impulsvortrag aufgegriffen, in dem Schott, der Integrationsbeauftragter der Evangelischen Kirche ist, unter der Überschrift „Von der Willkommenskultur zur Willkommensstruktur“ die ganze Komplexität der Flüchtlingsfrage aufgezeigt hatte.

Moderiert wurde die Podiumsdiskussion von dem Betriebsseelsorger und Diplom-Theologen Thomas Eschbach. Lehnert betonte die Chancen, die sich durch den Flüchtlingszuzug für das Handwerk bei der Bewältigung des demografischen Wandels und des Lehrlings- und Fachkräftemangels ergeben. Fischer bewertete die Ausbildungschancen von Flüchtlingen eher verhalten, mit dem Hinweis darauf, dass die vorhandenen Sprachbarrieren insbesondere in der Berufsschule und bei Prüfungen den Ausbildungserfolg erschweren. Donauer machte deutlich, dass die Sprachförderung für alle Flüchtlinge unverzichtbar sei, sofort beginnen und erheblich verbessert werden müsse. Schott wies darauf hin, dass die Spätaussiedler und die Flüchtlingsbewegung während der Balkankriege bewiesen haben, dass Integration gelingen kann. Dittke betonte, dass für Flüchtlinge, die in Arbeit oder Ausbildung sind, die gleichen Mindestlohn- und Sozialstandards gelten müssen wie für Einheimische.

Eröffnet wurde die Veranstaltung von Michael Lehnert und dem Diözesanvorsitzenden des Kolpingwerks Andreas Stellmann. Stellmann erinnerte an die „Kaiserslauterer Erklärung“, mit der das Kolpingwerk bei einer Diözesanversammlung  im Berufsbildungs- und Technologiezentrum Kaiserslautern vor zwei Jahren grundsätzliche Positionen zum Handwerk formuliert hatte, und bedankte sich bei Präsidentin Brigitte Mannert für die gute Zusammenarbeit zwischen Handwerkskammer und Kolpingwerk. Den Gottesdienst, der mit einer Werkzeugweihe verbunden war, gestalteten Pfarrer Jörg Stengel und Pfarrer Gerd Kiefer, musikalisch begleitet von der Musikgruppe „Sacro Pep“.