Altmeisterfeier

Dank für 50 Jahre handwerkliches Schaffen

Handwerkskammer ehrt Altmeister mit dem Goldenen Meisterbrief

Seit vielen Jahren ehrt die Handwerkskammer der Pfalz im Rahmen einer Feierstunde im Bürgerhaus Waldfischbach Handwerksmeister und -meisterinnen, die vor 50 Jahren ihren Meisterbrief erworben haben, mit dem Goldenen Meisterbrief. Traditionell trugen auch dieses Mal die drei Solisten der Mainzer Hofsänger, Andreas Leuck, Stefan Zier und Frank Häser mit ihren Liedbeiträgen zur feierlichen Stimmung im Saal bei.

Die Präsidentin der Handwerkskammer, Brigitte Mannert, erinnerte die Jubilare an die Zeit vor 50 Jahren und an das gute Gefühl, endlich den lang ersehnten Meisterbrief in den Händen halten zu können. Sie verband diesen Rückblick mit einem ausdrücklichen Dank und der Anerkennung der Handwerkskammer für diese Lebensleistung. Mannert erinnerte in ihrer Ansprache an diese von gesellschaftlicher Aufruhr geprägte Zeit. An die Studentenbewegung und an Jugendliche, die sich gegen alles Bürgerliche auflehnten und die Erziehungs- und Lebensideale der älteren Generation in Frage stellten. „1967 war ein Jahr des gesellschaftlichen Umbruchs, der Hippies, der Beatles und der Ente als Kult-auto einer ganzen Generation“, beschrieb Mannert das damalige Lebensgefühl. Wirtschaftlich war das Jahr geprägt von Konjunktureinbußen, die auch das Handwerk betrafen. „Sie haben in einer unruhigen Zeit den Grundstein für Ihr weiteres Berufsleben gelegt“, so Mannert weiter.

626 Meisterinnen und Meister haben 1967 ihre Prüfung bei der Handwerkskammer der Pfalz erfolgreich abgelegt. Und da in diesem Jahr aus organisatorischen Gründen keine offizielle Meisterfeier stattfand, freue es sie umso mehr, einige der damaligen Absolventen nun in Waldfischbach begrüßen und mit dem Goldenen Meisterbrief auszeichnen zu können. Mannert würdigte den Meisterbrief als berufliche Qualifikation, die bis heute fachliche Qualität, unternehmerische Kompetenz und eine hohe Ausbildungsleistung garantiere. Zwar herrsche zur Zeit auf der einen Seite eine durchweg positive Stimmung im Handwerk, weil die Auftragsbücher gut gefüllt seien, auf der anderen Seite aber gebe es immer weniger Fachkräfte die dafür sorgen, dass diese Aufträge auch ausgeführt werden. Lebenslanges Lernen sei die Voraussetzung für dauerhaften Erfolg im Beruf, mahnte die Präsidentin. Um den Herausforderungen der Zukunft gewachsen zu sein, sei es wichtig, traditionelles Wissen zu bewahren und Neues darauf aufzubauen.Viele der anwesenden Jubilare waren lange Zeit ehrenamtlich in der Handwerksorganisation tätig und haben durch ihr Engagement wesentlich zum Ansehen des Handwerks beigetragen. Dies sei keine Selbstverständlichkeit und die Altmeisterinnen und Altmeister dürften zu Recht stolz auf ihre Leistung sein.

In der Person des Meisters vereinten sich die verschiedensten Aufgaben: Vom Lehrherrn über den Entwickler bis hin zum Produzenten und Verkäufer habe der Meister vielfältige Funktionen inne. Auch die soziale Verantwortung gegenüber seinen Mitarbeitern und Auszubildenden sei enorm, hob Mannert hervor. Während der typische Handwerksbetrieb vor 50 Jahren eher überschaubar war und sich relativ einfacher Werkzeuge und Hilfsmittel bediente, haben sich viele Betriebe heute zu modernen hochtechnisierten Unternehmen entwickelt.

Auch die Berufe haben sich gewandelt. Berufe, die es früher gab, existieren heute nicht mehr; dafür sind viele neue entstanden. Bestehende Berufsbilder haben sich an die geänderten Anforderungen angepasst. Diese Entwicklung habe zu dem modernen und leistungsfähigen Handwerk geführt, das es heute ist.

Im Namen der Altmeisterinnen und Altmeister blickte Karosseriebauermeister Rolf Keller auf die Zeit der Meisterausbildung zurück. Er bedankte sich bei der Handwerkskammer der Pfalz für die feierliche Würdigung des beruflichen Wirkens der Altmeister. Sein besonderer Dank galt den damaligen Lehrern, Prüfungsausschussmitgliedern und insbesondere den Angehörigen, ohne deren Unterstützung ein derartiges berufliches Engagement gar nicht möglich gewesen sei.