Paris_Unterzeichnung

Deutsch-französische Kooperation besiegelt

Am Anfang stand die Vertragsunterzeichnung in Paris

Jean Arthuis, ehemaliger französischer Wirtschaftsminister, und der Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer der Pfalz, Dr. Till Mischler, unterzeichneten im Oktober 2018 eine Kooperationsvereinbarung. Sie zielt darauf ab, die Partnerschaft zwischen europäischen Bildungseinrichtungen zu vertiefen und zu fördern. Konkret geht es darum, dass Lernergebnisse von Auszubildenden bei Auslandsaufenthalten anerkannt und mit einem Zertifikat belegt werden.

Basis dieser Vereinbarung war ein Bericht zum Thema Mobilität von Auszubildenden, den Arthuis Anfang des Jahres im Auftrag der französischen Arbeitsministerin verfasste. Daraufhin wurde eine Arbeitsgruppe gegründet, der auch die Mobilitätsberaterin der Handwerkskammer, Francesca Venturella, angehörte. Mit im Boot war auch der französische Nationalverband für Berufsbildung im Automobil-Dienstleistungssektor „ANFA“, der das Projekt unterstützt.

Erste Umsetzungsmaßnahmen folgen auf dem Fuß: Kaum war die Tinte auf dem Dokument getrocknet, begaben sich vier Auszubildende aus dem Gebiet der Dordogne in die Pfalz, um dort zwei Wochen in der Kfz-Lackierer-Werkstatt des Berufsbildungs- und Technologiezentrums der Handwerkskammer (BTZ) in Kaiserslautern zu hospitieren. Die jungen Franzosen im Alter von 18 bis 26 Jahren haben die Möglichkeit, sich die Ergebnisse ihres Lernaufenthaltes in Deutschland als Teil eines Branchenzertifikats anrechnen zu lassen. Neben einer Führung durch das BTZ konnten die Auszubildenden in ihrer ersten Woche in Deutschland auch zwei Betriebe besuchen, die ebenfalls ihre Auszubildende im Austausch nach Frankreich entsenden. Auch in der zweiten Woche ihres Aufenthaltes warteten spannende Aufgaben, die sie gemeinsam mit den deutschen Auszubildenden angingen. Trotz sprachlicher Hürden machte den jungen Männern die Arbeit in der Ausbildungswerkstatt viel Spaß.

Der Leiter des ANFA-Referats für europäische Mobilität und Qualifikationen, Andreas Gabriel, und Hauptgeschäftsführer Mischler besuchten die französischen Auszubildenden in Kaiserslautern, um sich vor Ort ein Bild über deren Tätigkeit in der Autolackierer-Werkstatt zu machen. "Dank unserer Zusammenarbeit können während eines Lernaufenthalts in Deutschland erlangte Kompetenzen durch ein Branchenzertifikat anerkannt werden. Mit diesem Projekt möchten wir die Attraktivität von europäischen Austauschprojekten in der handwerklichen Ausbildung steigern“ fassten sie das Ziel des Austausches zusammen.

Bereits im Juli 2017 hatten die deutsche und französische Regierung eine Förderung der grenzüberschreitenden Mobilität von Auszubildenden im Rahmen des Deutsch-Französischen Ministerrats vereinbart. Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier betonte am Rande der Verleihung des Unternehmenspreises in Berlin die Bedeutung internationaler Austauschprojekte in der beruflichen Bildung. Bei diesem Anlass wurden Unternehmen ausgezeichnet, die ihren Auszubildenden und jungen Fachkräften ermöglichen, berufliche Erfahrungen außerhalb Deutschlands zu sammeln oder junge Menschen aus dem Ausland für ein Praktikum in ihrem Betrieb aufnehmen.
Kontakt für interessierte Betriebe: Francesca Venturella, Tel. 0631/3677-145; E-Mail: fventurella@hwk-pfalz.de.