Bachelor+
HWK

Drei Abschlüsse in fünf Jahren

Im Kfz-Bereich gehen Ausbildung und Studium Hand in Hand

Mit dem Modell "Bachelor plus" ist es möglich, in kurzer Zeit zur qualifizierten Fach- und Führungskraft ausgebildet zu werden.

Die Handwerkskammer der Pfalz bietet in Zusammenarbeit mit der Carl-Benz-Schule und der School of Leadership and Management der Steinbeis-Hochschule (SBA) in Gaggenau das „Bachelor plus“- Programm für Kfz-Gewerbe an: Hier kann man gleichzeitig die Abschlüsse Kfz-Mechatroniker, Kfz-Technikermeister und Bachelor of Arts in nur fünf Jahren erwerben.

Die Teilnehmer am berufsintegrierten Studiengang „Bachelor plus“ absolvieren in den ersten zwei Jahren eine Ausbildung zum Kfz-Mechatroniker. Dazu besuchen sie die Carl-Benz-Schule in Gaggenau sowie die überbetriebliche Lehrlingsunterweisung (ÜLU) der Handwerkskammer der Pfalz in Ludwigshafen. Im dritten und vierten Jahr nehmen sie an den Meistervorbereitungskursen der pfälzischen Handwerkskammer teil, wo sie auch ihre Meisterprüfung ablegen. Die Kosten der Fortbildung zum Meister sind förderfähig (siehe Info-Kasten). Während der gesamten fünf Jahre besuchen die Auszubildenden Vorlesungen und Seminare der SBA. Trotzdem verbringen die Studenten über den gesamten Ausbildungszeitraum viel Zeit im Unternehmen. Bis zu sechs Wochen stehen sie ihren Ausbildungsbetrieben durchgehend zur Verfügung.

Das Bildungsangebot ist auf motivierte und engagierte Abiturientinnen und Abiturienten zugeschnitten und bietet eine gute Alternative zum Regelstudium. Vorteil des Modells ist, dass in kurzer Zeit gut qualifizierte Fachkräfte zur Verfügung stehen, die sowohl das technische als auch unternehmensstrategische Verständnis für den Beruf besitzen. Ein weiterer Nutzen für den Betrieb ist, dass die Studenten betriebliche Problemstellungen im Rahmen ihrer Meister- und Bachelorarbeit bearbeiten können. Ab dem dritten Ausbildungsjahr betreuen die jungen Handwerker in ihren Ausbildungsbetrieben ein eigenes Projekt: Sie erarbeiten zum Beispiel ein Konzept zur Erschließung neuer Geschäftsfelder oder vertiefen ihr technisches Wissen. Schriftlich ausgearbeitet und wissenschaftlich belegt, stellt das Projekt die Abschlussarbeit im Bachelorstudiengang dar - durch die praxisbezogenen Themenstellungen profitieren die Ausbildungsbetriebe direkt vom Know-how ihrer Studenten.

„Der Automobilbereich ist im Umbruch und wer weiß was in zehn Jahren ist. Wir brauchen junge Handwerker, die in der Lage sind, die neuen Geschäftsfelder zu erkennen und zu erschließen“, so Christian Seiter, Mitarbeiter der SBA. „Im Studium lernen die Auszubildenden unternehmensstrategisch zu denken und zu handeln, gleichzeitig kennen sie aber auch die Basis und haben technisches Verständnis. Das ist ein echter Mehrwert für die Unternehmen, auch mit Blick auf eine mögliche Betriebsnachfolge,“ erläutert Seiter. Im September 2019 beenden die ersten zehn Teilnehmer das berufsintegrierte Studium. Kontakt: Frank Küntzler Tel. 0631/3677-169, E-Mail: fkuentzler@hwk-pfalz.de.

Förderung:

Bei Voll- und Teilzeitausbildungen werden einkommens- und vermögensunabhängig die Lehrgangs-und Prüfungsgebühren sowie die Materialkosten eines Meisterprüfungsprojektes gefördert.

Ansprechpartner für die Antragstellung sind die kommunalen Ämter für Ausbildungsförderung bei den Kreisen und kreisfreien Städten. Weitere Informationen und eine Liste der zuständigen Förderämter gibt es unter www.aufstiegs-bafoeg.de.