Altmeisterfeier 2018

Eine bewegte Zeit

Handwerkskammer zeichnet 84 Handwerksmeisterinnen und Handwerksmeister mit Goldenen Meisterbriefen für ihr 50-jähriges Meisterjubiläum aus

Bei ihrer traditionellen „Altmeisterfeier“ hat die Handwerkskammer der Pfalz im Bürgerhaus in Waldfischbach-Burgalben 84 Handwerksmeisterinnen und Handwerksmeister, die vor 50 Jahren ihre Meisterprüfung abgelegt haben, mit dem Goldenen Meisterbrief ausgezeichnet. Umrahmt wurden die Feierlichkeiten von stimmungsvollen Liedvorträgen von drei Solisten der Mainzer Hofsänger, die mit viel Beifall bedacht wurden.

Erinnerungen an das Jahr 1968 wurden bei vielen der Anwesenden lebendig, als Kammerpräsidentin Brigitte Mannert einige Ereignisse dieses Jahres Revue passieren ließ. Sie erinnerte an die bewegte Zeit der 68er Generation, an lange Haare und kurze Röcke der Jugendlichen, das Lebensgefühl der Hippies und auch traurige Ereignisse wie etwa die Ermordung von Martin Luther King und die Niederschlagung des Prager Frühlings im gleichen Jahr. Die Präsidentin beschrieb die damalige wirtschaftliche Situation als stabil. Die Wirtschaft war durch ein kräftiges Wachstum gekennzeichnet und das Handwerk partizipierte davon.

In ihrer Rede dankte Mannert den Altmeisterinnen und Altmeistern für ihre Lebensleistung, die sie im Handwerk erbracht haben. 1968 hatten in der Pfalz 567 Meisterschüler die Meisterprüfung abgelegt. Der „Große Befähigungsnachweis“ habe sich bis heute seine Strahlkraft als Aushängeschild und Garant für unternehmerische Kompetenz und Ausbildungsqualität bewahrt. „Sie haben ein Stück Wirtschaftsgeschichte geschrieben und in einem langen Arbeitsleben nicht nur Ihren Beruf sondern auch im wahrsten Sinne des Wortes Ihr Leben gemeistert“, so Mannert. Besonderen Dank gebühre den Jubilaren für ihr ehrenamtliches Wirken in den verschiedensten Gremien des pfälzischen Handwerks: „Betrachten Sie den Goldenen Meisterbrief als Zeichen der Wertschätzung für Ihr handwerkliches Schaffen, Ihr Engagement in der Handwerksorganisation und für Ihre Leistungen in der Ausbildung junger Menschen.“

Mannert stellte fest, dass es insbesondere die Meister und Betriebsinhaber waren, die das Fundament für den wirtschaftlichen Aufschwung der damaligen Jahre gelegt haben. Sie hob hervor, dass die Handwerksmeister mit der Schaffung von Arbeits- und Ausbildungsplätzen die Voraussetzungen für Einkommen, Ausbildung und Beschäftigung geschaffen haben und dass in „keinem anderen Wirtschaftsbereich so viele verantwortungsvolle Aufgaben in einer Person konzentriert sind“. Der Unternehmer übernehme soziale Verantwortung für seine Mitarbeiter und sei verantwortlich für die qualifizierte Ausbildung des Berufsnachwuchses.

„Unsere Arbeitswelt und die Berufe haben sich in den letzten fünf Jahrzehnten enorm verändert“, berichtete Mannert. Berufe, die es früher gab, existieren heute nicht mehr; dafür seien viele neue entstanden. Bestehende Berufsbilder haben sich an die geänderten Anforderungen angepasst. Diese Entwicklung habe zu dem modernen und leistungsfähigen Handwerk geführt, das es heute ist.