Japan-Ausstellung

Japan trifft Pfalz

Lebendig und kreativ: Ausstellung zeigt die Vielfalt japanischer und pfälzischer Handwerkskunst

Farbenprächtige Glaskörper, handgeschnitzte Noh-Masken und außergewöhnliche Papier- und Flechtarbeiten sind Teil des großen Spektrums handwerklichen Könnens japanischer und pfälzischer Kunsthandwerker, das derzeit in zwei Ausstellungen der Handwerkskammer gezeigt wird. Das Haus der Nachhaltigkeit in Johanniskreuz und die Kreissparkasse Kaiserslautern zeigen eindrucksvolle Exponate und perfekte Handwerkskunst.

Japanexperte Kurt Heinz ist es gelungen, äußerst wertvolle Arbeiten in die Ausstellungsräume zu holen. Aus ausgesuchten
Hölzern hergestellte Mandolinen, japanische Gewänder sowie im Kohlemeilerhergestellte Keramikarbeiten kombinieren
Ästhetik mit Funktionalität und faszinieren die Betrachter.

So stellt der Fachbereich Architektur der Technischen Universität Kaiserslautern in der Kreissparkasse ein Modell des
berühmten Spinelli-Projektes aus, das in Mannheim realisiert worden ist. Im Rahmen dieses Projektes haben Studierende
ein Gemeinschaftshaus entworfen und gemeinsam mit Geflüchteten und lokalen Baufirmen - weitgehend ohne technische
Hilfsmittel wie Kräne oder Lastenheber - erbaut.

„Die Ausstellung bringt den Menschen die Lust am Handwerk näher. Sie vermittelt ein Gefühl, was Handwerk ausmacht“, zeigt sich Ralf Hellrich, ehemaliger Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer der Pfalz, begeistert von der Auswahl der Exponate. „In diesen Werken vereinen sich Nachhaltigkeit und Ästhetik“ befand Hellrich. Ziel müsse es sein, die Wertschätzung dafür in die handwerkliche Ausbildung zu tragen. Mitinitiator Hanns-Stephan Wüst, ehemaliger Professor der Technischen Universität Kaiserslautern, lobte die große Resonanz der Ausstellung.

„Die traditionsreichen Techniken sind auch heute noch hochgeschätzt und lebendig und bereichern unser Leben“ ist er von der Qualität und Seltenheit der Ausstellungsstücke überzeugt. Beide Länder verbinde die lange Tradition des Kunsthandwerks und die Hingabe der Künstler zu ihrer Arbeit. Für die Handwerkskammer zeichnet Karin Bille, Leiterin der Beratungsstelle Formgebung der rheinland- pfälzischen Handwerkskammern, verantwortlich, die die Ausstellung  mit viel Engagement und Herzblut konzipiert und arrangiert hat. "Am Anfang stand die Idee, jedem japanischen Kunstwerk ein pfälzisches Pendant gegenüber zu stellen" erläuterte sie die Herausforderung an die Kuratoren. Das Publikum war sich einig. dass Karin Bille und ihre Mitstreiter eine Ausstellung kreiiert haben, die auf jeden Fall einen Besuch wert ist. Die Ausstellung "Handwerkskunst und Kunsthandwerk - Japan trifft Pfalz" ist noch bis 4. November in Johanniskreuz zu sehen.