(v.l.: Hauptgeschäftsführer Ralf Hellrich, Staatssekretärin Daniela Schmitt, Geschäftsführer Hardy Bertsche)
(v.l.: Hauptgeschäftsführer Ralf Hellrich, Staatssekretärin Daniela Schmitt, Geschäftsführer Hardy Bertsche)

Keine Scheu vor außergewöhnlichen Aufträgen

Staatssekretärin und Handwerkskammer erleben bei der F&B Nutzfahrzeug-Technik „Handwerk hautnah“

Im Rahmen ihrer Unternehmensreise unter dem Motto „Handwerk hautnah“ besuchte die Staatssekretärin des rheinland-pfälzischen Wirtschaftsministeriums, Daniela Schmitt, gemeinsam mit dem Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer der Pfalz, Ralf Hellrich, die Firma F&B Nutzfahrzeug-Technik im südpfälzischen Hagenbach. Im Rahmen einer Firmenpräsentation berichteten Geschäftsführer Hardy Bertsche, Vertriebsbeauftragte Barbara Hofmann und Serviceleiter Andreas Rappold von den Anfängen und der Entwicklung des Unternehmens. Der gelernte Kfz-Mechaniker Bertsche gründete die Firma vor 21 Jahren gemeinsam mit fünf Mitarbeitern, die er aus seiner vorherigen langjährigen Tätigkeit bei einem Generalvertreter der Daimler AG kannte. Zur Zeit der Firmengründung reichte die Hälfte einer Halle für die tägliche Arbeit vollkommen aus. Im Laufe der Jahre wuchs die Firmenfläche auf 20.000 m² und die Mitarbeiterzahl auf 65 Beschäftigte, die im Jahr etwa 2.500 Fahrzeuge bearbeiten.

Zu den Geschäftsfeldern der F&B Nutzfahrzeug-Technik gehören unter anderem Fahrzeugumrüstungen, Sonderfahrzeugbau und Fahrzeugaufbauten sowie der Einbau von modernsten Elektroniksystemen sowie das Versetzen von Fahrzeuganbaukomponenten wie etwa Auspuffanlagen, Kraftstofftank, Druckluftkessel. F&B verbindet eine enge Partnerschaft mit Daimler, wobei die Leistungen des Unternehmens über Mercedes teilweise mit vertrieben werden. Die Nähe zu diesem Partner spielte bei der Standortwahl eine entscheidende Rolle. Zudem verweist Mercedes auch gerne Kunden mit individuellen Ausstattungswünschen an die Firma F&B. Jeder Tag bringt für die Mitarbeiter neue Herausforderungen mit sich, wie etwa den Umbau eines Entsorgungsfahrzeugs, für dessen Betrieb in Australien zwei Lenkräder benötigt werden. Dieses Projekt „Dual Control“ erforderte eine intensive Zusammenarbeit der verschiedenen Produktionsbereiche, die innerhalb von nur zwölf Wochen den ersten Prototypen hervorbrachten. Mittlerweile wurden bereits einige Entsorgungsfahrzeuge von F&B derart ausgerüstet und bei Truck Shows in Melbourne und Brisbane vorgestellt. Bertsche und sein Team sind weltweit tätig und nehmen sich jeder neuen Herausforderung mit Freude an. „Besonders gerne widmen wir uns jenen Projekten, die einem guten Zweck dienen“, berichtet Hofmann. So baute das Team von F&B einen LKW derart um, dass er zur Trinkwasserversorgung der Menschen genutzt werden konnte, denen ein Tsunami alles genommen hatte.

Laut Bertsche sind Ausbildung und Fachkräftegewinnung wichtige Bestandteile der Unternehmensphilosophie. So habe man ein besonderes Augenmerk darauf, dass neben dem Kunden- auch das Mitarbeitermarketing eine wichtige Rolle spielt. Zurzeit bildet F&B drei Lehrlinge aus. Bertsche meint, dass derzeit die akademische Ausbildung zu stark fokussiert werde, obwohl gerade im Handwerk Fachleute benötigt werden, die sich in der Praxis auskennen. Hauptgeschäftsführer Hellrich betont in diesem Kontext die vielfältigen Chancen, die eine qualifizierte Aus- und Fortbildung im Handwerk jungen Menschen bietet.

Die Bemühungen von Bertsche im Bereich des Personalmarketings sind bemerkenswert: Er bietet Schülerpraktika zur Berufsorientierung an, unterstützt Berufsschulen mit Spenden, ist Hauptsponsor eines Jugendvereins und arbeitet in vielen Bereichen eng mit der Handwerkskammer zusammen. Seine Mitarbeiter profitieren von Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten aus einem eigens konzipierten Schulungskonzept, von Personalentwicklungssystemen sowie neuerdings von Trainee-Programmen. Bei einer kürzlich durchgeführten Befragung lobten die Mitarbeiter nicht nur die gerechte Entlohnung mit Leistungslohnprämie und die sozialen Leistungen des Unternehmens wie Betriebsausflüge und Familientage, sondern insbesondere die abwechslungsreiche und interessante Arbeit. Für die Staatssekretärin keine Überraschung, die die Tätigkeit von Bertsche und seinem Team nach einem Betriebsrundgang als „Handwerkskunst vom Feinsten“ bezeichnete.