Spannende Perspektiven_Blick von oben
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Spannende Perspektiven - Ausprobieren erwünscht

Rund 250 Schülerinnen und Schüler nutzen die Chance, regionale Handwerksunternehmen kennenzulernen und verschiedene Handwerke auszuprobieren

Auch im zweiten Jahr wurde den Schülerinnen und Schülern auf der Ausbildungs- und Ausprobiermesse „Spannende Perspektiven - #einfachmachen“ viel geboten: Am 7. März präsentierten sich 14 Handwerksbetriebe im Berufsbildungs- und Technologiezentrum (BTZ) der Handwerkskammer in Kaiserslautern. Ausbildungsinteressierte hatten die Möglichkeit, mit Ausbildungsunternehmen ins Gespräch zu kommen und in den Werkstätten in verschiedene Handwerksberufe hineinzuschnuppern.

Während im letzten Jahr ausschließlich metallverarbeitende und zerspanende Berufe vorgestellt wurden, umfasste das Angebot in diesem Jahr die breite Vielfalt des Handwerks. Von Orthopädietechnik bis Feinwerkmechanik, von Modellbau bis Hörakustik waren die unterschiedlichsten Gewerke vertreten. Im Vorfeld konnten die Schüler Termine für Vorstellungsgespräche mit den Firmen vereinbaren. Viele nutzen die Gelegenheit, auf diesem Weg mehr über die Unternehmen zu erfahren und sich einen Praktikums- oder Ausbildungsplatz zu sichern. Gerold Hüther von der Firma Gross-Funk zeigte sich zufrieden. Einige Schüler kamen auch ohne Termin zu einem Informationsgespräch und seien interessiert gewesen, freute er sich. Nachwuchs zu finden sei für die Unternehmen nicht mehr so einfach wie vor 20 Jahren. Dass man sich als attraktiver Arbeitgeber präsentieren muss, zeigte auch die Kaiserslauterer Firma Federn-Hentz. Sie verteilte Gutscheine für eine Betriebsbesichtigung an Interessenten.

Unter dem Hashtag „einfach machen“, konnten sich die Schüler in fünf Werkstätten als Maurer, Zimmerer, Stuckateur, Kraftfahrzeugmechatroniker oder Feinwerkmechaniker versuchen. Darüber hinaus waren Persönlichkeitstest und handwerkliche Geschicklichkeitsübungen im Angebot. „Ich interessiere mich fürs Technische und will mal Industriemechanikerin werden“, erklärte die 14-jährige Marie von der Realschule plus in Kusel. Sie nutzte die Gelegenheit, sich im Workshop der Feinwerkmechaniker und in der KFZ-Werkstatt umzusehen und gleichzeitig auf der Messe mit Ausbildungsbetrieben in Kontakt zu kommen. Während die Neuntklässlerin schon genau wußte, welchen beruflichen Weg sie einschlagen möchte, nutzte der 18-jährige Kevin die Messe als Entscheidungshilfe. „Holz liegt mir“, stellte der Schüler aus Kaiserslautern beim Sägen in der Zimmererwerkstatt fest. Der Experte der Handwerkskammer gab ihm daraufhin den Tipp, Praktika in einer Tischlerei sowie in einer Zimmerei zu absolvieren. „Wir arbeiten beide mit Holz, aber der Alltag in den Berufen sieht ganz unterschiedlich aus“, erklärte der Ausbilder.

Auch Jugendliche, die bereits in Ausbildung sind, waren vor Ort und berichteten den Schülern von ihren eigenen Erfahrungen. Unter ihnen war auch der 24-jährige Muhammad Aslam. Der gebürtige Pakistaner lebt seit vier Jahren in Deutschland. Erste Berührungspunkte mit der Handwerkskammer der Pfalz hatte er schon kurz nach seiner Ankunft in Deutschland. Im Rahmen des Projektes „Perspektive für junge Geflüchtete“ (PerJuF) vermittelten ihm die Projektverantwortlichen einen Praktikumsplatz im Handwerk. Heute ist er Auszubildender zum Modellbauer bei Egelhof und Müller Modellbau.

Dr. Till Mischler, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer der Pfalz, sieht die Messe als Chance, den Jugendlichen das moderne Handwerk näher zu bringen. „Wir haben bei den Schülern mal nachgefragt: Die meisten haben beim Handwerk ein Bild von vor 50 Jahren im Kopf. So ist das Handwerk aber längst nicht mehr; Handwerker arbeiten mit modernster Technik“, so Mischler. Rund 50 Schüler mehr als im vergangenen Jahr nahmen an der Messe teil. „Mit diesem Format sind wir auf dem richtigen Weg, das zeigt uns auch die steigende Teilnehmerzahl“, resümiert Mischler.

Am Ende des Tages befanden die teilnehmenden Betriebe, dass sich der Aufwand durchaus gelohnt habe. Viele sprachen von einer erfolgreichen Veranstaltung, an der man gerne wieder teilnehmen würde.