Spannende Perspektiven

Spannende Perspektiven für über 200 interessierte Schüler

Erste Ausbildungsmesse mit praktischen Workshops und Einzelgesprächen im Berufsbildungs- und Technologiezentrum der Handwerkskammer in Kaiserslautern


Die Handwerkskammer der Pfalz hat mit ihrer Ausbildungsmesse „Spannende Perspektiven - #einfachmachen.de“ Mut zu neuen Wegen bewiesen. In der Vielzahl der angebotenen Studien- und Ausbildungsmessen hob sich dieses neue Format durch zwei wesentliche Neuerungen hervor: Die Jugendlichen konnten vorab terminierte Einzelgespräche mit den Vertretern der anwesenden Ausbildungsbetriebe führen und sich außerdem gleich vor Ort in den Ausbildungswerkstätten der Handwerkskammer umsehen sowie an praktischen Workshops teilnehmen. Etwa 230 Schüler aus 14 regionalen Schulen waren vor Ort. Fast alle haben sich an einem oder mehreren der vier berufsbezogenen Workshops aus dem Bereich Metallbau, Sanitär-Heizung-Klimatechnik, Feinwerkmechanik und Land- und Baumaschinentechnik angemeldet. Darüber hinaus waren Teamfähigkeitsspiele und Persönlichkeitstests im Angebot.

Bei dieser Premiere wurden ausschließlich metallverarbeitende und zerspanende Berufe vorgestellt. Dazu passend präsentierten sich 13 Handwerksbetriebe aus dieser Branche mit einer Menge Ausbildungs- und Praktikumsstellen im Gepäck. Die wurden auch rege nachgefragt: Manche Schüler kamen bereits mit Fragebögen und Bewerbungsunterlagen in die Gespräche, andere waren noch nicht so gut über die Karrierechancen und Möglichkeiten informiert, die das Handwerk bietet.

Die 15-jährige Linda und die 14-jährige Silvana aus der neunten Klasse der Westpfalz-Schule Weilerbach erhofften sich Bewerbungshilfen und Infos zum Ausbildungsverlauf aus den Gesprächen. Auch wenn die derzeitigen Berufswünsche der beiden Mädchen in eine andere Richtung gehen, standen sie dem Messetag offen und neugierig gegenüber. „Ich werde mich jetzt mal gleich bei der Firma Rema Fertigungstechnik informieren, um was es da genau geht“, meint Linda erwartungsvoll. Shakira dagegen freut sich auf die Teamfähigkeitsspiele, während Lena und Lea aus der Integrierten Gesamtschule (IGS) Rockenhausen erklären, dass ihnen bisher das Beratungsgespräch mit dem Autohaus Hübner am besten gefallen habe. Der Vertreter des Autohauses habe ihnen ausführlich erklärt, worauf es in ihrem Wunschberuf Automobilkauffrau ankomme. Dabei interessierten sie sich besonders für die Berufsinhalte, die Berufsschule und die Ausbildungsvergütung.

Im Workshop der Feinwerkmechaniker durften die Schüler mit Unterstützung des Ausbildungsmeisters CAD-Zeichnungen für ein Namensschild erstellen und dieses gleich anschließend am 3D-Drucker ausdrucken. Auch die Land- und Baumaschinenwerkstatt stieß auf großes Interesse: „Ich habe noch nie gesehen, wie so ein Trecker innen aussieht“ staunt Dennis.

Ralf Hellrich, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer der Pfalz, zeigte sich zufrieden mit der Resonanz. „Wir können uns auch in Zukunft vorstellen, derartige Ausbildungsmessen durchzuführen. Dabei ist beim nächsten Mal auch die Präsentation von Ausbildungsbetrieben und passenden Workshops aus anderen Gewerken denkbar. Wir haben heute eher den hochtechnisierten Sektor präsentiert, um zu zeigen, wie attraktiv und ansprechend ein Ausbildungsberuf im Handwerk sein kann“, erläutert Hellrich. Hand in Hand mit der Landesregierung verfolge die Handwerkskammer eine strukturierte Bildungs- und Berufsorientierung, die sich in den vielfältigen Berufsorientierungsmaßnahmen der Kammer zeige. Hellrich verwies in diesem Zusammenhang auch auf das neue Ausbildungsprojekt Lehre PlusHS, das die Handwerkskammer in Kooperation mit der Kaiserslauterer Hochschule durchführt. Es verbinde die duale Ausbildung zum Elektroniker mit einem berufsbegleitenden elektrotechnischen Studium und sei definitiv ein Schritt in die richtige Richtung.

Auch Reiner Rudolphi, Inhaber der Firma Rema Fertigungstechnik aus Rockenhausen freute sich als Mitveranstalter über die vielen Jugendlichen, die den Weg ins Berufsbildungs- und Technologiezentrum der Handwerkskammer gefunden haben und sich über Ausbildungs- und Praktikumsplätze informieren. „Wir möchten den Zugang zu den Schülern über diese Messe erreichen, was uns auch gelungen ist“, erklärt er. Seine Mitarbeiterin Marion Betz berichtet von gut vorbereiteten Schülerinnen aus der IGS Landstuhl, die gezielte Fragen stellten. Seit 2016 bildet die 60-köpfige Firma neben Fertigungstechnikern auch Fachkräfte für Lagerlogistik aus.

Nach etwa sechs Stunden intensiver Beratungsgespräche und Workshops gelangten alle teilnehmenden Betriebe zu dem Fazit, dass sich der Aufwand durchaus gelohnt habe. Viele sprachen von einer erfolgreichen Veranstaltung, an der man gerne wieder teilnehmen würde. Zwar gebe es noch Verbesserungsmöglichkeiten, doch war man sich einig, die Messe auch zukünftig in diesem effektiven Rahmen durchführen zu wollen.