BundesentschLandmasch2014

Bundesentscheid Land- und Baumaschinenhandwerk

Mit Messgeräten und Laptop der Hydraulik, Pneumatik und Elektronik auf der Spur 

Im Kompetenzzentrum für das Land- und Baumaschinenhandwerk der Handwerkskammer der Pfalz wurde der beste Land- und Baumaschinenmechatroniker Deutschlands ermittelt 

Für neun der besten Land- und Baumaschinenmechatroniker aus ganz Deutschland, die in ihren jeweiligen Bundesländern die Landesentscheidung im Leistungswettbewerb des Deutschen Handwerks für sich entschieden hatten, war das Berufsbildungs- und Technologiezentrum der Handwerkskammer der Pfalz in Kaiserlautern Startplatz und Zieleinlauf für die "Deutsche Meisterschaft" in ihrem Handwerk - dem Bundesentscheid. 

Die neun Bewerber um den Titel mussten ein umfangreiches siebenstündiges Wettbewerbsprogramm an acht Stationen absolvieren, das vom Bundesverband Land-Bau-Technik und von der Innung für Land- und Baumaschinentechnik Trier-Rheinhessen-Pfalz vorbereitet worden war. Ergänzt wurde das vorhandene Inventar der Lehrwerkstätte der Handwerkskammer der Pfalz, die seit 2010 als Regionales Kompetenzzentrum für das Land- und Baumaschinenhandwerk zertifiziert ist, durch verschiedene Maschinen verschiedener Hersteller - unter anderem eine Drillmaschine zur Weizenaussaat und ein Mobilbagger. 

Zu den Aufgaben, die von den Wettkampfteilnehmern, zu bewältigen waren, gehörte unter anderem an einem Großtraktor nach einem Fehler zu suchen, der von den Prüfern in die Motorelektronik eingebaut worden war, an einem Mähdreschermotor Sensoren und Stellglieder zu überprüfen oder bei einem Kompaktbagger die richtige Diagnose für eine schwächelnde Hydraulikanlage zu stellen. Ebenfalls sehr anspruchsvoll waren die Fehlersuche an einem Rasentraktor oder die richtige Einstellung der Hydraulik an dem Mobilbagger. Zu den Aufgaben, bei denen die Wettbewerbsteilnehmer auch ihre sozialen und kommunikativen Kompetenzen unter Beweis stellen mussten, gehörte die Einweisung eines Kunden an der Drillmaschine. 

Während bei den meisten Wettbewerbsteilen - dem modernen Berufsbild entsprechend - Problemlösungen in der Hydraulik, Pneumatik oder Elektronik mit Messgeräten und Laptop zu suchen waren, war an Station 8 echte Handarbeit gefordert: Beim Anfertigen eines Werkstückes mussten die Teilnehmer ihre handwerklichen Fertigkeiten im Schweißen, Feilen, Rohrbiegen und Gewindeschneiden beweisen. Das Berufsbild lasse sich zwar längst nicht mehr an der Metallbearbeitung festmachen, erläuterte dazu Rainer Ludowicy, Lehrlingswart der Innung und Vorsitzender der Bewertungskommission, aber "wer die Grundlagen nicht beherrscht, kann eben nicht der Beste sein". 

Am Ende des Tages stand im Rahmen einer kleinen Siegerehrung der Teilnehmer aus Niedersachsen, Heinrich-Hubertus Machtens, als Sieger fest. Und er wird als der beste Land- und Baumaschinenmechatroniker Deutschlands zu den Europameisterschaften der Berufe, den Euro-Skills, fahren, die 2016 in Göteborg ausgetragen werden. Zweiter wurde Alexander Krug-Sauer, der für das Land Hessen an den Start gegangen war. Den dritten Platz belegte der rheinland-pfälzische Teilnehmer Daniel Michels aus Dahlem in der Eifel.