Multikopter

Mit dem Multikopter zum Handwerk 4.0

Handwerkskammer der Pfalz will im Berufsbildungs- und Technologiezentrum Kaiserslautern zukünftig eine Drohne in der Aus- und Weiterbildung einsetzen 



Sie gewinnen immer mehr an Popularität: Multikopter, auch Drohnen genannt. Die professionelle Anwendung reicht weit über den Einsatz für Luftbildaufnahmen oder Vermessungsarbeiten hinaus. So bedienen sich mittlerweile viele Unternehmen im industriellen und wissenschaftlichen Bereich der fliegenden Schwebeplattformen, um mit Hyperspektralkameras, Laserscannern, Wärmebildkameras oder digitalen Systemkameras Daten zu erheben, zu dokumentieren und weiterzuverarbeiten.

 

Auch für viele Handwerksbetriebe können die Fluggeräte von Vorteil sein – beispielsweise bei der Schadensdokumentation, bei der Unterstützung von Angeboten in Form von Bild- und Videomaterial, bei Energieeffizienzuntersuchungen, bei Baufortschritts- und Abnahmedokumentationen oder bei der Schadenssuche an unzugänglichen Gebäudeteilen. Ein großer Vorteil ist dabei die schnelle Einsatzbereitschaft und der geringe Rüstaufwand. Und im Idealfall können dadurch sogar Gerüstarbeiten entfallen oder kann das Begehen von Dachflächen und anderen schwer zugänglichen und gefahrenträchtigen Stellen vermieden werden.

 

Die Handwerkskammer der Pfalz hat dieses Potential erkannt und im März hierzu eine Informationsveranstaltung durchgeführt. Vor kurzem wurde ein Multikopter in Betrieb genommen, nachdem sechs Ausbilder und Mitarbeiter des Berufsbildungs- und Technologiezentrums Kaiserslautern den Umgang mit dem Gerät bei einem Flugtraining erlernt hatten. Unterstützt wurde die Handwerkskammer dabei von der Firma HiSystems, einem Systemlieferanten, der  individuell angefertigte Multikopter herstellt, und seinem Vertriebspartner Flying Sensors aus Obersulm, der auch Dienstleistungen wie Luftaufnahmen, Vermessungsflüge, Schulungen und Beratung anbietet.

 

Mit dem Fluggerät will die Handwerkskammer der Pfalz ihre Mitgliedsbetriebe frühzeitig mit dieser Technologie bekannt machen. Außerdem sollen Einsatz, Anwendung und Handhabung dieser Fluggeräte Eingang in das Aus- und Weiterbildungsprogramm der Handwerkskammer finden. Darauf wies bei der offiziellen Vorstellung und Übergabe des Multikopters Hauptgeschäftsführer Ralf Hellrich hin. Für ihn steht fest, dass die Multikopter-Technik zu den Innovationen gehört, die man unter dem Begriff „Handwerk 4.0“ zusammenfasst, und dass sie Eingang ins Handwerk finden wird. Es handle sich um „eine Technologie mit Zukunft und deshalb muss sie in der Ausbildung vermittelt werden“, sagte Hellrich.

 

Über die vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten sowie die rechtlichen Rahmenbedingungen der Multikopter-Technik informierte Mario Strecker von Flying Sensors. Insbesondere die Genehmigungspflichten seien – anders als bei der privaten – bei der gewerblichen Nutzung nicht zu vernachlässigen, erläuterte Strecker. So sei nicht nur eine Aufstiegsgenehmigung des Landesbetriebs für Mobilität notwendig, sondern zusätzlich müssten vor dem Einsatz auch verschiedene Behörden informiert sowie Überflugsverbote und Persönlichkeitsrechte beachtet werden.

 

Nähere Informationen erhalten Interessenten bei der Handwerkskammer der Pfalz, Reimar Faus, Tel.: 0631 3677-318 oder E-Mail: rfaus@hwk-pfalz.de.