"Wertvolles Kapital, das sich verzinsen wird"

Handwerkskammer der Pfalz überreicht Meisterbriefe an 244 junge Handwerkerinnen und Handwerker

Bei der traditionellen Meisterfeier der Handwerkskammer der Pfalz haben in der bis auf den letzten Platz gefüllten Jugendstil-Festhalle in Landau 244 erfolgreiche Jungmeisterinnen und Jungmeister des Prüfungsjahrganges 2008 ihre Meisterbriefe in Empfang genommen. Festredner war der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Kurt Beck.


In seiner Begrüßungsrede beglückwünschte Präsident Walter Dech die Jungmeisterinnen und Jungmeister zu einer Ausbildung, die sie dazu in die Lage versetze „unternehmerisch handeln und Lehrlinge ausbilden zu können". Sie hätten sich damit ein „wertvolles Kapital erworben, „das sich verzinsen wird", sagte Dech; und er wies darauf hin, dass sie damit auch das Recht hätten, an jeder rheinland-pfälzischen Fachhochschule oder Universität ein Studium aufnehmen zu können. Dech lobte die Absicht der Landesregierung, mit einer Neuregelung des Landeshochschulgesetzes die Fachhochschulen und Hochschulen auch für qualifizierte Absolventen einer beruflichen Erstausbildung zu öffnen. Das könne dem Handwerk helfen. „Begabte Jugendliche werden sich vielleicht leichter für eine Ausbildung im Handwerk entscheiden, wenn ihnen klar ist, dass eine Berufausbildung alle Türen zu neuen Zielen offen hält", sagte Dech.


Beck stellte in seiner Festansprache die hohe Bedeutung des Meisterbriefes heraus. Denn die Menschen, die für häusliche Arbeiten einen Handwerker anforderten, wüssten, dass ein Meister auf einem hohen Stand seines Berufes stehe. Beck sagte, das Konjunkturprogramm des Bundes sei für das Handwerk eine „Riesenchance", weil dadurch die Beschäftigungslage stabilisiert werde und Investitionen in den Betrieben möglich seien. An die neuen Meister gewandt stellte er fest, es gebe für sie allen Grund, auf die Zukunft zu setzen. Er ermunterte sie, mit ihren Qualifikationen etwas anzufangen. Nach der bestandenen Meisterprüfung stünden den jungen Leuten alle beruflichen Möglichkeiten offen. Dass sie an den Fachhochschulen und Hochschulen des Landes studieren können, nannte er einen „großen Fortschritt, der das Handwerk in entscheidender Weise aufwertet".


Über ihre Motivation, die Meisterprüfung abzulegen, berichteten  in einer Gesprächsrunde mit Moderator Stefan Blaufelder Friseurmeisterin Barbara Philippi und Informationstechnikermeister Hans-Joachim Glaß. In einer weiteren Gesprächsrunde nahmen Präsident Dech und Hauptgeschäftsführer Ralf Hellrich zur aktuellen wirtschaftlichen Entwicklung sowie zu Fragen rund um die Ausbildung Stellung. Künstlerischere Höhepunkte der Veranstaltung waren Joe-Cocker-Songs, die von  Hitchcock Railway präsentiert wurden.


Als prüfungsbeste Jungmeister des Jahrganges wurden ausgezeichnet: Alexander Kloss (Speyer), Oliver Schneider (Oberreidenbach), Alex Gottfried (Römberberg), Barbara Philippi (Marnheim), Hans-Joachim Glaß (Schmittweiler), Christoph Öhl (Wernersberg), Phillip Neff (Rheinbreitbach), Uwe Weber (Pirmasens), Gunther Scherer (Contwig), Ralf Simon (Schönenberg-Kübelberg), Tobias Simon (Bornich), Eva Hofmann (Aachen), Martin Schmitt (Wartenberg-Rohrbach) und Mario Ludwig (Rascheid).