Ohne Panik ins neue Jahr

Präsident Walter Dech wirbt beim Neujahrsempfang der Handwerkskammer der Pfalz für zuversichtliche Stimmung

Für eine zuversichtliche Stimmung im neuen Jahr warb Präsident Walter Dech beim diesjährigen Neujahrsempfang der Handwerkskammer der Pfalz im Berufsbildungs- und Technologiezentrum Kaiserslautern vor Repräsentanten aus Handwerk, Politik, Wirtschaft und Berufsbildenden Schulen.

Das Jahr 2008 bezeichnete Dech als ein gutes Jahr für das Handwerk. Die erste Hälfte sei durch eine äußerst hohe Beschäftigungsquote und einen wirtschaftlichen Aufschwung gekennzeichnet gewesen. Erst durch die Finanzkrise und die weltweite Rezession habe sich das Blatt gewendet. Zu den Folgen der Finanz- und Wirtschaftskrise sagte Dech, dass auch ernsthafte Auswirkungen auf das Handwerk zu erwarten seien. Allerdings bestehe deshalb kein Grund, „schwarz zu malen oder in Panik zu verfallen". Das Handwerk sei nicht in dem Maße von der Exportwirtschaft abhängig wie die deutsche Industrie und durch seine Orientierung am Binnenmarkt „vergleichsweise gut aufgestellt, um auch in der Krise bestehen zu können".


Von der Politik forderte der Kammerpräsident gezielte Maßnahmen der Konjunkturförderung, um Arbeits- und Ausbildungsplätze im Handwerk abzusichern. Ausdrücklich begrüßte er die Verdoppelung des Steuerbonus auf Handwerkerrechnungen und die mit dem zweiten Konjunkturpaket verbundenen Investitionshilfen. Dech ging auch auf die geplante Fusion mit der Handwerkskammer Rheinhessen ein. Ziel einer Fusion sei es, Kompetenzen zu bündeln und Kosten zu sparen, um auch in Zukunft Handwerksbetriebe kompetent beraten und unterstützen zu können. Er dankte dem rheinland-pfälzischen Wirtschaftsministerium für dessen Unterstützung und betonte, dass „die Chemie zwischen den Beteiligten stimmt" und dass es bereits in einigen Bereichen eine sehr gute Zusammenarbeit gebe.


Staatssekretär Dr. Carsten Kühl vom Wirtschaftsministerium würdigte die „vorbildliche" Arbeit von Handwerkskammern, Innungen, Kreishandwerkerschaften und Fachverbänden. Die Landesregierung würde einem freiwilligen Zusammengehen von Handwerkskammern mit dem Ziel, die vorhandenen Ressourcen zu bündeln, nicht im Wege stehen, sondern dies vielmehr begrüßen. Kühl äußerte sich zudem positiv über das Eckpunktepapier der Arbeitnehmervizepräsidenten, die eine Fusion grundsätzlich mittragen würden und dabei auch das Gesamtwohl des Handwerks im Blick hätten.
Kühl lobte das von der Bundesregierung aufgelegte Konjunkturprogramm - insbesondere die verbesserte steuerliche Abzugsfähigkeit von Handwerksleistungen. Spontanen Applaus erntete er mit seinem Vorschlag, die Mehrwertsteuer auf handwerkliche Leistungen zu verringern und damit der Schwarzarbeit entgegen zu steuern. Er erhoffe sich, durch solche Maßnahmen nicht nur die Schwarzarbeit zu reduzieren, sondern auch mehr Steuereinnahmen und Einnahmen bei den Sozialversicherungen zu generieren. Das Land werde seinerseits mit einem Sonderprogramm Unternehmen unterstützen, die mit den Folgen der aktuellen Finanzkrise kämpfen.


Im Rahmen der Veranstaltung wurden folgende Ehrenamtsträger mit der Ehrennadel in Gold der Handwerkskammer der Pfalz ausgezeichnet: Jeanette Blädel (Offenbach), Klaus Eichberger (Deidesheim), Werner Fink (Neustadt), Petra Herrle (Wörth), Manfred Hörauf (Neustadt), Walter Liebel (Herxheim), Rolf Mächerle (Kandel), Ottmar Meyer (Heuchelheim-Klingen), Wendelin Pirro (Martinshöhe), Herbert Scherer (Höheischweiler), Ingo Schrader (Neustadt), Klaus Schulz (Grünstadt), Hermann Schwartz (Pirmasens). Die Ehrennadel in Silber erhielt Volker Weismann (Frankenthal).