Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt zeichnete die 66 landesbesten Fortbildungsabsolventen mit dem Landesbestenpreis aus.
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Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt zeichnete die 66 landesbesten Fortbildungsabsolventen mit dem Landesbestenpreis aus.

27.01.2023 - erschienen in: Deutsches Handwerksblatt 01/2023, Kammer-Report6 landesbeste Meister kommen aus der Pfalz

Sechs pfälzische Jungmeister wurden vom Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau Rheinland-Pfalz für die jeweils beste Meisterprüfung im Jahrgang 2021/2022 in ihrem Gewerk ausgezeichnet.

Anfang November 2022 zeichnete Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt die 66 besten Fortbildungsabsolventen aus den Bereichen Handwerk, Industrie und Handel sowie Landwirtschaft in der Alten Lokhalle in Mainz mit dem Landesbestenpreis aus.

Unter den Geehrten waren auch eine junge Meisterin sowie fünf frischgebackene Meister aus der Pfalz: Friedrich Degenhardt aus Finkenbach-Gersweiler, Jessica Josefin Jungbauer aus Illingen, Jannik Knissel aus Reichenbach-Steegen, Johannes Müller aus Obernheim-Kirchenarnbach und Felix Weyrich aus Enkenbach-Alsenborn. Wir haben mit ihnen über ihr Handwerk und ihren Weg zum Meister gesprochen.

Die Auszeichnung
Der Landesbestenpreis ehrt die Besten eines Jahrgangs im jeweiligen Gewerk oder der jeweiligen Fachrichtung und zeigt damit auch, wie vielfältig die Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten sind. Er wurde 2020 als gemeinsamer Preis des Wirtschaftsministeriums und den jeweils zuständigen Handwerkskammern, Industrie- und Handelskammern sowie der Landwirtschaftskammer eingeführt.



Friedrich Degenhardt - Metallbauermeister
HB: Wie fanden Sie den Weg ins Handwerk?
Degenhardt: Nach meiner Schulzeit habe ich ein Maschinenbaustudium an der Technischen Universität Kaiserslautern begonnen. Um mir etwas dazu zu verdienen und fachpraktische Erkenntnisse zu erlangen, fing ich in einem kleinen Maschinenbauunternehmen, ein paar Orte von meinem Wohnort entfernt, an zu jobben. Bald merkte ich, dass mir genau das Spaß machte. Dann hieß es, Nägel mit Köpfen machen und ab in die Handwerksausbildung.
HB: Was macht Ihnen in Ihrem Beruf am meisten Spaß?
Degenhardt: Die Rückmeldungen von zufriedenen Kunden. Den meisten Spaß im Berufsalltag habe ich bei der Fertigung von Schweißkonstruktionen und beim Erstellen von CAD-Konstruktionen. Außerdem gibt es bei der Vielfalt im Metallbau immer abwechslungsreiche Aufgaben.
HB: Was hat Sie dazu motiviert, die Meisterfortbildung zu machen?
Degenhardt: Die Motivation dazu hatte ich schon seit Beginn der Ausbildung. Ich war schon immer daran interessiert, Dinge zu planen und zu konstruieren, was im Metallbau gängige Meisterarbeit ist. Außerdem würde ich gerne später einmal einen Betrieb übernehmen oder selbst gründen.

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Marcel Kraus



Jannik Knissel - Schornsteinfegermeister
HB: Wie fanden Sie den Weg ins Handwerk?
Knissel: Durch den väterlichen Betrieb bin ich mit dem Handwerk schon sehr früh in Kontakt gekommen. Nach meinem Abitur entschloss ich mich dann für eine zweijährige Ausbildung im Schornsteinfegerhandwerk.
HB: Was macht Ihnen in Ihrem Beruf am meisten Spaß?
Knissel: Der Beruf des Schornsteinfegers ist sehr vielseitig. Das schätze ich sehr und das macht mir am meisten Spaß.
HB: Was hat Sie dazu motiviert, die Meisterfortbildung zu machen?
Knissel: Dieser qualifizierte Abschluss eröffnete mir die Möglichkeit, zukunftsorientiert zu handeln. Nur durch den Meistertitel ist es mir möglich gewesen, die Prüfung zum Gebäudeenergieberater im Handwerk abzulegen und Energieberatungen anzubieten. Der Weg in die Selbstständigkeit stellt mich sehr gut für meine Zukunft auf.

Knissel Jannik_c Werbefotografie Weiss GmbH
Werbefotografie Weiss GmbH



Jessica Josefin Jungbauer - Steinmetz- und Steinbildhauerin
HB: Wie fanden Sie den Weg ins Handwerk?
Jungbauer: Durch ein Freiwilliges Soziales Jahr in der Denkmalpflege entwickelte sich mein Interesse von einem eher theoretischen Archäologiestudium zu einer praktischen Steinmetzausbildung im Bereich Restaurierung. Man entdeckt nicht nur Spuren der Vergangenheit, sondern kann selbst seinen Fußabdruck in der Geschichte hinterlassen.
HB: Was macht Ihnen in Ihrem Beruf am meisten Spaß?
Jungbauer: Die Begeisterung und das Glück im Gesicht der Kunden zu sehen, wenn ihre historische Hausfassade wieder in neuem Glanz erscheint. Dann weiß ich einfach, dass sich all der Lärm, Dreck und die harte Arbeit gelohnt haben. Außerdem ist es etwas ganz Besonderes, an Orten zu arbeiten, an denen vielleicht schon seit 100 Jahren keiner mehr war.
HB: Was hat Sie dazu motiviert, die Meisterfortbildung zu machen?
Jungbauer: Da mein Herz besonders für die Restaurierung schlägt, möchte ich gerne in ein paar Jahren meinen Restaurator im Handwerk machen. Da diese Extraqualifikation auf einem Meisterbrief aufbaut, habe ich mich sehr früh dazu entschlossen, gleich meine Meisterfortbildung zu machen. So kann ich in den nächsten Jahren noch genügend Erfahrungen sammeln, bevor ich die Restauratorenfortbildung beginne.

Jungbauer Jessica_Bild 3_c Natursteine Gloeckner
Natursteine Gloeckner



Lennart Richtsteig - Maurer- und Betonbauermeister
HB: Wie fanden Sie den Weg ins Handwerk?
Richtsteig: Bei der Arbeit auf der Baustelle, um Freunden zu helfen. Da fand ich die Liebe zum Handwerk und erkannte, dass dies der richtige Weg für mich ist.
HB: Was macht Ihnen in Ihrem Beruf am meisten Spaß?
Richtsteig: Die handwerkliche Tätigkeit an sich, aber auch Lösungen zu finden, diese umzusetzen und am Ende jedes Tages zu sehen, was man geleistet hat.
HB: Was hat Sie dazu motiviert, die Meisterfortbildung zu machen?
Richtsteig: Der Antrieb durch Freunde und Mitschüler sowie der Ehrgeiz, das gelernte Handwerk bestmöglichst zu verstehen, zu beherrschen und das Erlernte an die nachfolgenden Generationen weitergeben zu können.

Richtsteig Lennart_Bild 1_c Bernhard Rohe
Bernhard Rohe



Felix Weyrich - Feinwerkmechanikermeister
HB: Wie fanden Sie den Weg ins Handwerk?
Weyrich: Ich kam über Umwege zum Handwerk und begann erst ein Studium an der Fachhochschule Kaiserslautern im Fachbereich Wirtschaftsingenieurwesen mit Fachrichtung Maschinenbau. Hierfür benötigte ich ein Praktikum in einem Unternehmen aus dem Bereich Metallverarbeitung oder -bearbeitung. Das Praktikum hat mein Interesse an diesem Beruf geweckt, also habe ich mein Studium durch eine Ausbildung zum Zerspanungsmechaniker mit Fachrichtung Frästechnik ersetzt. Diese Entscheidung habe ich bis heute auch noch nicht bereut.
HB: Was macht Ihnen in Ihrem Beruf am meisten Spaß?
Weyrich: Die vielseitige und selbstständige Arbeit – es warten jeden Tag neue Herausforderungen. Um diese zu meistern, genügt es nicht, nur das bereits vorhandene Wissen anzuwenden. Man muss sich immer weiterbilden, um mit der Zeit zu gehen.
HB: Was hat Sie dazu motiviert, die Meisterfortbildung zu machen?
Weyrich: Mein größter Ansporn war es, mich im Bereich der Zerspanung selbstständig machen zu können.

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Lars Gebhart



Johannes Müller - Installateur- und Heizungsbauermeister
HB: Wie fanden Sie den Weg ins Handwerk?
Müller: Schon mein Vater und mein Opa waren im Handwerk tätig. Bei Arbeiten am Elternhaus half ich immer tatkräftig mit. Für mich war klar, selbst auch einen Handwerksberuf erlernen zu wollen. In den SHK-Bereich kam ich durch ein Praktikum während der Realschulzeit. Nach einem weiteren Ferienjob in dem Betrieb begann ich meine Ausbildung und arbeite nun dort als Meister.
HB: Was macht Ihnen in Ihrem Beruf am meisten Spaß?
Müller: Die Vielfalt des Berufs. Gleichzeitig sollte man sich im breiten Aufgabenspektrum überall bestmöglich auskennen. Am meisten Spaß macht es mir, Menschen in einer Notsituation zu helfen, zum Beispiel einer Familie mit einer kalten Wohnung. Dann ist es ein wunderbares Gefühl, helfen zu können. Wir realisieren aber beispielweise auch den Traum vom neuen Wohlfühlbad.
HB: Was hat Sie dazu motiviert, die Meisterfortbildung zu machen?
Müller: Geselle zu sein, war mir einfach nicht genug. Es war zwar richtig zu ackern, aber man will ja auch Meister werden. Mein erweiterter Horizont an Fachwissen macht mich glücklich und ich bin stolz, dieses an meine Auszubildenden weitergeben zu können.

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Tim Schmalenberger