
Dank und Anerkennung für Lebensleistung
100 Altmeisterinnen und Altmeister erhielten in diesem Jahr aus den Händen der Präsidentin der Handwerkskammer, Brigitte Mannert, ihre Goldenen Meisterbriefe
Im Rahmen einer Feierstunde wurden die Jubilare im Bürgerhaus in Waldfischbach für ihr 50-jähriges Meisterjubiläums geehrt. Präsidentin Mannert blickte in ihrer Rede auf das Jahr 1969 zurück, das das Ende der 1960er Wirtschaftswunder-Jahre markierte. Sie erinnerte an prägnante Ereignisse des Jahres, wie etwa die erste bemannte Mondlandung, das Woodstock-Festival, aber auch den Vietnam-Krieg. „Die deutsche Wirtschaft boomte und das Handwerk hatte Anteil daran“, beschrieb Mannert die Situation.
Sie sprach den Jubilaren ihre Anerkennung dafür aus, dass sie in bewegten Zeiten den Grundstein für ein erfolgreiches Berufsleben gelegt hätten. „Der Meisterbrief ist damals wie heute ein Aushängeschild und ein Garant für die Wirtschaftsmacht des Handwerks“ befand Mannert. Nicht umsonst sei die Politik derzeit dabei, Handwerksberufe, die bei der Handwerksreform 2004 von der Meisterpflicht ausgenommen wurden, wieder zurück zu führen. „Jeder von Ihnen trägt seinen persönlichen Anteil daran, dass das pfälzische Handwerk ein wichtiger Wirtschaftszweig der Region ist“, sagte Mannert. Dabei dankte sie vielen Jubilaren für ihr ehrenamtliches Engagement in den Gremien der Handwerksorganisation: „Neben der Verantwortung als Betriebsinhaber und Ausbilder haben viele von Ihnen mit ehrenamtlicher Arbeit dazu beigetragen, dass die Kammern und Innungen ihre Aufgaben erfüllen können.“ Leider sei die Zahl der Auszubildenden im Handwerk in den letzten fünf Jahrzehnten drastisch zurückgegangen, beklagte die Präsidentin. Die Wertigkeit einer beruflichen Ausbildung habe sich verschoben, da viele junge Menschen heute verkennen, dass gerade das Handwerk eine Einkommens- und Beschäftigungsgarantie biete. Daher seien die Jubilare auch Vorbilder für die junge Generation.
Julius Lutz aus Frankenthal wurde für seinen dritten Goldenen Meisterbrief geehrt. Er erwarb 1955 seinen ersten Meisterbrief im Uhrmacher-Handwerk, 1963 seinen zweiten im Augenoptiker-Handwerk und legte schließlich 1969 die Prüfung zum Goldschmiedemeister ab. Zu dieser Lebensleistung gratulierte Mannert unter dem Applaus der Anwesenden sehr herzlich. Musikalisch wurde die Feierstunde wie jedes Jahr von den gesanglichen Darbietungen eines Ensembles der Mainzer Hofsänger begleitet.