Lange Nacht der Kultur_Geigenbauerin
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Handwerk klingt gut

Handwerkskammer beteiligt sich erstmals an der Langen Nacht der Kultur

„Wussten Sie, dass das Saxophon zu den Holzblasinstrumenten gehört?“, fragt Blasinstrumentenbauer Volker Dilg eine erstaunte Besucherin und klärt sie auf, dass aufgrund des Holzblättchens am Mundstück des Saxophons das Instrument den Holzblasinstrumenten zuzuordnen sei. Auch eine etwa 100 Jahre alte Klarinette gab es anlässlich der Langen Nacht der Kultur im Pfalzsaal der Handwerkskammer Am Altenhof zu sehen. „Früher wurde für den Bau von Klarinetten vorwiegend Holz aus Buchsbaum verwendet, das weicher und etwas empfindlicher als das heute benutzte feuchtigkeitsabweisende Grenadille-Holz war.“ Detailliert und kenntnisreich erläuterte Volker Dilg seine Exponate, die zusammen mit Geigen, Bratschen, einem Cello und mehreren außergewöhnlich designten Gitarren den Rahmen für einen akustischen Genuss auf hohem Niveau bildeten.

Hochklassige Instrumentenbauer wie die Geigenbauermeister Clement Heber aus Neustadt und Dominique Wieder aus Kaiserslautern zeigten vor Ort, wie man das Holz für hochwertige Geigen und Bratschen vorbereitet. Vor den Augen der Besucher bog Wieder ein Stück Ahornholz und spitzte die Stimmschrauben mit dem Wirbelschneider.  „So ein Cello kostet schon mal bis zu 20.000 Euro“, schätzte Clement Heber den Preis des ausgestellten Instrumentes. Er erläutert den Aufbau der Geigen: „Wir nutzen langsam gewachsene Bergfichten für die Decke und Bergahorn für den Boden der Instrumente.  Besonderen Wert legen wir darauf, dass die Hölzer aus nachhaltiger Forstwirtschaft kommen. 

Am andere Ende des Saales präsentierte der Kaiserslauterer Zupfinstrumentenmacher Bastian Kanbach seine Gitarren und Bässe: „Wir benutzen für den Korpus ganz unterschiedliche Hölzer wie Erle, Esche, Ahorn, Pappel oder in seltenen Fällen Mahagoni-Holz. Auch er versucht, in erster Linie heimische Hölzer zu verbauen. „Etwa 12 bis 15 neue Gitarren stellen wir im Jahr her, dazu kommen circa 150 Instrumente zur Reparatur“.

Auch die musikalischen Darbietungen präsentierten sich auf höchstem Niveau. Das Hikari-Ensemble rund um den Mandolinenbauer Yasuyoshi Naito eröffnete den musikalischen Reigen. Martin Haberer und Pablo Anticona-Cabaliero präsentierten mit Gitarre und Geige lateinamerikanische Klänge. Für einen schwungvollen Ausklang des Abends sorgte Günter Werno am Flügel, der gemeinsam mit den Sängerinnen Diana und Daniela Klassiker von Aretha Franklin bis Alicia Keys zum Besten gab.

Für eine Erfrischung der besonderen Art sorgte das Bierprojekt Landau, das im Vorraum des Pfalzsaals eine Bierprobe mit handwerklich gebrautem Bier aus der Pfalz anbot. Dominik Rödel, Inhaber des Bierprojektes, erläuterte sein Konzept: „Wir vertreiben unsere Produkte nur regional und beziehen unsere Rohstoffe für die Brauerei nur aus der nächsten Umgebung." So fanden neben den Hits auf der Bühne auch das Sommerbier „Faultier“ und das „Dunkle Äffchen“ guten Anklang beim Publikum. Die Stadt Kaiserslautern veranstaltet jährlich die Lange Nacht der Kultur mit vielen unterschiedlichen künstlerischen Darbietungen.