Neujahrsempfang der Handwerkskammer der Pfalz: Handwerk hat sich als Stabilitätsfaktor erwiesen
11.01.2012
Präsidentin Brigitte Mannert zieht beim Neujahrsempfang der Handwerkskammer der Pfalz eine positive Jahresbilanz für das Handwerk
„Das Handwerk hat sich im vergangenen Jahr als ein Stabilitätsfaktor erwiesen und einen wichtigen Beitrag zu einer positiven Entwicklung unserer Volkswirtschaft geleistet“. Diese positive Jahresbilanz zog Präsidentin Brigitte Mannert beim Neujahrsempfang der Handwerkskammer der Pfalz im Berufsbildungs- und Technologiezentrum Kaiserslautern vor 180 Gästen aus Handwerk, Politik, Wirtschaft und Berufsbildenden Schulen.
Das Jahr 2011 bezeichnete Mannert als „ein sehr gutes und sehr erfolgreiches Jahr für die deutsche Wirtschaft und für das Handwerk“. Dies habe sich auch im Wirtschaftsverlauf des pfälzischen Handwerks widergespiegelt. Schon der Jahresbeginn sei mit viel Schwung verlaufen und in der zweiten Jahreshälfte habe der Aufschwung nahezu alle Gewerke erfasst. Treibende Kräfte seien vor allem die Bau- und Ausbauhandwerke, aber auch die Handwerke des gewerblichen Bedarfs gewesen. In einem Umfeld, das von der anhaltenden Wirtschafts- und Finanzkrise, von der Sorge um die Stabilität des Euro und einer wachsenden Verschuldung der öffentlichen Haushalte geprägt wurde, „steht das Handwerk für Stabilität, Solidität und Seriosität“, sagte Mannert.
Diese Entwicklung, so Mannert, dürfe aber nicht über eine Reihe von Risikofaktoren und Herausforderungen hinwegtäuschen. Dazu zählte sie: die Verschuldungen der öffentlichen Haushalte, die steigenden Preise auf den Beschaffungsmärkten und die Energiewende. Zur Energiewende sagte Mannert, das Handwerk sei „als zentraler Umsetzer in Sachen Energieeinsparung, Energieeffizienz und Erneuerbarer Energien bestens vorbereitet“. Die Politik müsse allerdings mit verlässlichen Förderbedingungen den Rahmen schaffen. Dazu gehöre auch die steuerliche Begünstigung von energiesparender Gebäudesanierung. Deshalb sei nicht nachvollziehbar, dass über einen entsprechenden Gesetzentwurf der Bundesregierung im Vermittlungsausschuss noch immer keine Einigung erzielt wurde.
Weniger zufrieden zeigte sich die Kammerpräsidentin mit der Ausbildungsbilanz. Die Zahl der Lehrvertragseingänge sei im vergangenen Jahr zwar genauso hoch gewesen wie im Vorjahr, für Handwerksbetriebe werde es aber immer schwieriger, offene Ausbildungsplätze zu besetzen. Deshalb gehöre „die Sicherung des Fachkräftenachwuchses zu den zentralen Herausforderungen der nächsten Jahre“. Und deshalb müsse die „Stärkung der beruflichen Bildung“ wieder in den Mittelpunkt der Bildungspolitik gerückt werden. Den Beschluss der Kultusministerkonferenz, in einem deutschen Qualifikationsrahmen das Abitur höher einzustufen als einen Berufsabschluss, bezeichnet sie in diesem Zusammenhang als „bildungspolitischen Unfug“. Das Abitur sei ein schulischer Abschluss, der auf eine berufliche Qualifikation vorbereite, der Berufabschluss dagegen eine Qualifikation, die nach einem Schulabschluss erworben werde.
Im Rahmen des Neujahrsempfangs wurden für ihre ehrenamtliche Mitarbeit in der handwerklichen Selbstverwaltung Angela Nastoll (Göllheim), Werner Scheydt (Dörrenbach), Christa Sixt-Vogel (Neustadt) und Christoph Vogel (Neustadt) mit der Ehrennadel in Gold ausgezeichnet. Die Ehrenadel in Silber erhielten: Ulrich Butscher (Kandel), Volker Drebes (Pirmasens) und Armin Muschler (Landau). Daneben erhielten 18 Absolventinnen und Absolventen eines Fortbildungslehrganges zum Betriebwirt (HWK) ihre Abschlusszertifikate.