Workshop für Berufseinsteiger_LD

Workshop für Berufsneulinge

Handwerkskammer startet in Landau mit neuem Konzept für Berufseinsteiger

Für Berufseinsteiger beginnt mit dem Einstieg in die Ausbildung oder Qualifizierung eine andere Lebensphase mit neuen Rechten und Pflichten – im Betrieb wie auch in der Berufsschule. Um den Einstieg in eine Ausbildung oder eine Qualifizierungsmaßnahme zu erleichtern, hat die Handwerkskammer in Landau einen dreitägigen Workshop für Berufseinsteiger initiiert. Wertvolle Informationen, Tipps und kleine Trainings sollen junge Menschen optimal auf den Berufsanfang vorbereiten und ihnen mehr Sicherheit in vielen anstehenden Fragen geben. So wurde besprochen, wie ein typischer Tag im Betrieb abläuft, wie viele Urlaubstage dem Auszubildenden zustehen, welche Unterschiede es zwischen der normalen Schule und der Berufsschule gibt, was im Kleingedruckten im Ausbildungsvertrag steht, wie ein Berichtsheft zu führen ist und vieles mehr. Auf der Agenda standen ebenso praktische Übungen zur Kommunikation. Eine funktionierende Kommunikation ist für einen Betrieb außerordentlich wichtig – auch um eventuelle Konflikte im Berufsalltag zu lösen und somit die Basis für ein gutes Betriebsklima zu schaffen.

Unter den Workshopteilnehmern waren alle Altersklassen und Handwerksbranchen vertreten: Vom 16jährigen zukünftigen Auszubildenden bis zum Neueinsteiger mit 29 Jahren; vom Schreiner, Metallbauer, Maler und Kfz-Mechaniker, Hörgeräteakustiker, Kosmetikerin und Fachverkäuferin im Lebensmittelbereich bis zum Kaufmann für Büromanagement, Automobilkaufmann oder Elektroniker für Energie- und Gebäudetechnik. Insgesamt interessierten sich 32 Teilnehmer für diese neu konzipierte Veranstaltung. Und nicht nur zukünftige Gesellen und Gesellinnen nahmen daran teil, sondern auch junge Menschen, die in diesem Jahr schon mit der Ausbildung begonnen haben. Die Nationalitäten der Teilnehmer waren unterschiedlich, doch die Fragen häufig gleich.

Ahmed, ein 23jähriger Syrer, der im September eine Lehre als Zahntechniker beginnen wird, möchte in die Fußstapfen seiner Familie treten, die bereits in Syrien ein Zahnlabor hatte. Er interessierte sich vor allem für seine Pflichten, wie er sich in Konfliktsituationen im Betrieb oder im Krankheitsfall zu verhalten habe. Oder auch Salim, ebenfalls aus Syrien stammend, der seine Ausbildung nach einer erfolgreich abgeschlossenen Qualifizierungsmaßnahme im August anfängt. Seit zweieinhalb Jahren sei er hier und fühle sich gut integriert. Ihm war ebenfalls wichtig, vorab zu erfahren, was als Auszubildender neu auf ihn zukomme und wie er zu einem guten Arbeitsklima beitragen könne.

Der 18jährige Abiturient Dominik Alexander, der seine Ausbildung am 30. Juli zum Automobilkaufmann startet, wollte genau wissen, welche Rechte er als Auszubildender hat. Ursprünglich wollte er zwar Automobildesign studieren, aber nach zwei Praktika im Ausbildungsbetrieb und dem Angebot, ihn nach der Lehre zu übernehmen, habe er sich für den Handwerksberuf entschieden. Und die Möglichkeit auf ein späteres Studium, sagt er, bliebe ihm ja immer noch.

Hendrik, 23 Jahre alt, befindet sich bereits seit Januar in einem Autohaus in einer Ausbildung für Büromanagement. Nach seinem Fachabitur habe er sich erst einmal für eine Lehre und gegen ein Informatikstudium entschieden. Welche Weiterbildungsmöglichkeiten er während seiner Lehre habe, war die zentrale Frage für ihn.

Die Veranstaltung ist Teil des durch Landesmittel geförderten Projektes „Ausbildung im Betrieb – von der Planung bis zum Erfolg“. Dabei geht es nicht nur darum, Auszubildende und Ausbilder während der Lehre zu begleiten und zu unterstützen, sondern auch gezielt Nachwuchs im Handwerk zu sichern.

Sicherlich bietet dieser Workshop für Berufseinsteiger kein Patentrezept, wie man am besten eine Lehre durchläuft, aber auf jeden Fall eine gute Vorbereitung und mehr Sicherheit für den Berufseinstieg. Die neuen Veranstaltungstermine für das nächste Jahr werden rechtzeitig bekannt gegeben oder können bei der Handwerkskammer erfragt werden.