Vogel - Leimern
Presse@hwk-pfalz.de

Zukunftsorientierte Technologien im Handwerk

Wirtschaftsminister Dr. Volker Wissing und Staatssekretärin Daniela Schmitt besuchten in der Woche der Berufsbildung zwei pfälzische Unternehmen mit zukunftsorientierter Ausrichtung.

"Unsere Schwerpunkte sind die Photovoltaik- und die Wärmepumpentechnologie“ bringt Joachim Vogel, Mitinhaber und Geschäftsführer der Firma Vogel Elektrotechnik, sein Geschäftsmodell auf den Punkt. Gemeinsam mit seinem Bruder übernahm er den Betrieb in Leimen nach dem Tod seines Vaters. „Seit über 45 Jahren Power“ – Diesen Slogan leben Joachim Vogel und seine rund 20 Beschäftigten. Die „Rohrzangenzeit“ sei endgültig vorbei, meinte er augenzwinkernd mit Blick auf die digitale Transformation im Handwerk und speziell in seinem Beruf. „Glücklicherweise sind wir gut ausgelastet und hoffen, dass wir auch weiterhin interessierten Nachwuchs bekommen“, so Vogel. Zurzeit bildet der Betrieb vier junge Menschen zum Elektroniker mit Fachrichtung Energie- und Gebäudetechnik aus.

Der rheinland-pfälzische Wirtschaftsminister Dr. Volker Wissing betonte, wie wichtig die Nachwuchswerbung im Handwerk sei. Er lobte die Projekte, die in Zusammenarbeit mit der Handwerkskammer durchgeführt werden und die dazu beitragen, junge Menschen für eine handwerkliche Ausbildung zu begeistern. „Diejenigen, die sich für eine handwerkliche Ausbildung entschieden haben, haben gute Gründe dafür, denn etwas Praktisches zu gestalten, ist eine sehr zufriedenstellende Erfahrung“, stellte der Minister fest. Er dankte allen Betrieben, die jungen Menschen eine Ausbildung in den chancenreichen Berufen des Handwerks ermöglichen. Jeder, der praktisch arbeiten wolle, sei in der beruflichen Ausbildung goldrichtig, so Wissing. Er betonte, wie wichtig es ihm sei, die verschiedensten Handwerksbetriebe in allen Regionen des Landes kennenzulernen. Viele handwerkliche Familienbetriebe seien einigermaßen gut durch die aktuelle Krise gekommen und bildeten das Rückgrat des Mittelstandes. Deshalb seien sie von besonderer Bedeutung für die Stabilität der Wirtschaft.

Abschließend gratulierte Minister Wissing Jochen Vogel für dessen 25-jährige Meistertätigkeit im Handwerk und überreichte ihm den Silbernen Meisterbrief der Handwerkskammer. Begleitet wurde der Besuch vom Vizepräsidenten der Handwerkskammer, Michael Wafzig, und der Geschäftsbereichsleiterin Berufsbildung, Rita Petry.

Sauber um den Rebstock – ohne Chemie
Auch die rheinland-pfälzische Wirtschaftsstaatssekretärin Daniela Schmitt nutzte die Woche der Berufsbildung, um sich gemeinsam mit dem Präsidenten der Handwerkskammer, Dirk Fischer, bei der Firma Braun Maschinenbau in Landau über das Unternehmen und dessen Ausbildungstätigkeit zu informieren. Die Firma entwickelt und baut Maschinen zum Einsatz im Weinbau und ist derzeit in 28 Ländern weltweit aktiv.

Heute leitet Stefan Braun das Unternehmen mit rund 70 Mitarbeitern. Er bildet derzeit drei junge Menschen zum Feinwerkmechaniker aus. Anfang des Jahres erhielt er für seine Verdienste die Wirtschaftsmedaille des Landes Rheinland-Pfalz. Mit seinem Firmenmotto „Sauber um den Rebstock – ohne Chemie“ liegt er im Trend der Zeit. Statt Chemiekeule maschineller Einsatz rund um die Rebe ist das Ziel, das viele Winzer mit Blick auf die nachfolgenden Generationen verfolgen. Den Boden erhalten und die Arbeit am Rebstock erleichtern – das versprechen die von Braun entwickelten und hergestellten Weinbaugeräte wie Unterstockräumer und Rebstammputzer, die seit der Gründung 1958 durch den Vater dort stets weiterentwickelt wurden.

Braun - Landau
Presse@hwk-pfalz.de

Auch im eigenen Betrieb setzt Stefan Braun auf einen nachhaltigen ökologischen Fußabdruck: Er nutzt eine Photovoltaikanlage, die die Betriebsräume kühlt und heizt. Daniela Schmitt zeigte sich begeistert: „Hier kann sich ein junger Mensch verwirklichen und mit seinem Beruf einen wichtigen Beitrag für die Branche leisten. Hier bietet sich ein toller Weg mit vielen Chancen“. Auch Kammerpräsident Fischer war beeindruckt: „Vom Kleinbetrieb zum Global Player – das verdient Anerkennung“, zollte er dem Lebenswerk von Stefan Braun Respekt. Mit Blick auf die Kooperation des Unternehmens mit der Technischen Universität Kaiserslautern sah er die Handwerkskammer als weiteren Partner einer konstruktiven Zusammenarbeit. „Das Zusammenspiel von Forschung und Praxis ist ein Zukunftsmodell für das pfälzische Handwerk und muss vorangebracht werden. Viele kleine Betriebe können keine eigene Produktentwicklung leisten und würden von anwendungsorientierten Lösungen aus der Hochschule profitieren“, zeigte sich Fischer überzeugt.