Berufsbildungsausschuss konstituiert sich
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Berufsbildungsausschuss konstituiert sich

Neuer Ausschuss beschäftigt sich mit den Auswirkungen der Krise auf die Ausbildung.

Nach fünf Jahren Amtszeit war es am 24. Juni wieder soweit: Der Berufsbildungsausschuss der Handwerkskammer der Pfalz trat in neuer Besetzung für die Amtsperiode 2019 – 2024 zusammen. Der Ausschuss ist ein wichtiges Organ der Handwerkskammer, der an allen bedeutenden Angelegenheiten der beruflichen Bildung zu beteiligen ist. Dazu gehören alle grundsätzlichen Belange der Berufsausbildung sowie der beruflichen Fortbildung und Umschulung. Eine wichtige Aufgabe des Ausschusses ist es, auf eine stetige Entwicklung der Qualität der beruflichen Bildung hinzuwirken.

Das Berufsbildungsgesetz von 1969 sah bei jeder Kammer die Errichtung eines Berufsbildungsausschusses vor. Nach dem Willen des Gesetzgebers gehören ihm jeweils sechs Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertreter sowie Lehrkräfte aus berufsbildenden Schulen an, die eine beratende Funktion haben. Der Ausschuss tagt in der Regel zweimal jährlich. Schwerpunktthemen sind die Entwicklung der Ausbildungszahlen und damit einhergehend die Nachwuchswerbung und -sicherung im Handwerk sowie die Modalitäten der überbetrieblichen Ausbildung.

In der Sitzung vom 24. Juni wurde als Vorsitzender auf Arbeitnehmerseite Marcel Divivier-Schulz, Regionsgeschäftsführer des Deutschen Gewerkschaftsbundes Region Westpfalz, im Amt bestätigt. Dietmar Keller, Metallbauermeister und Geschäftsführer der Dietmar Keller Heizung-Sanitär GmbH aus Münsterappel wurde zum Vorsitzenden auf Selbstständigenseite gewählt. Die Vorsitzenden leiten im jährlichen Wechsel den Ausschuss. Als Geschäftsführerin wurde Rita Petry, Geschäftsbereichsleiterin Berufsbildung der Handwerkskammer der Pfalz, wiedergewählt. Neu ins Amt des stellvertretenden Geschäftsführers wurde Thorsten Requadt, Abteilungsleiter Ausbildung der Handwerkskammer, gewählt. Er tritt die Nachfolge von Joachim Korn an, der sich nächstes Jahr in den Ruhestand begibt.

Der Präsident der Handwerkskammer, Dirk Fischer, ging in seiner Begrüßung auf die aktuelle Lehrstellensituation ein: „Wir können die derzeitige Situation noch nicht abschließend beurteilen. Zurzeit haben wir viel weniger neu eingetragene Ausbildungsverhältnisse zu verzeichnen, doch dies ist eine Momentaufnahme“, erläuterte er die aktuell schwierige Lage am Ausbildungsmarkt. Zwar seien in nächster Zeit noch weitere Lehrvertragseingänge zu erwarten, doch stehe in Rede, dass die diesjährigen Abschlussklassen aufgrund der Coronabedingten Ausfallzeiten das letzte Schuljahr freiwillig wiederholen dürften. „Der Wegfall dieser Absolventen dürfte damit dieses Jahr ebenfalls negativ zu Buche schlagen“, befürchtet Fischer.

Auch die Folgen der in den letzten Wochen und Monaten ausgefallenen Berufsorientierungsmaßnahmen spiegelten sich in den Zahlen wider. Dies zeige deutlich die Bedeutung der Maßnahmen für die Berufswahlentscheidung junger Menschen. Hier müsse man nun verstärkt auf Online-Angebote setzen, um potenziellen Nachwuchs zu erreichen. Grundsätzlich zeige eine aktuelle Umfrage der Handwerkskammer, dass viele pfälzische Handwerksbetriebe ihre Bereitschaft auszubilden trotz der derzeitigen Situation weiterhin aufrechterhalten. Das Handwerk zeige sich einmal mehr als Stabilisator der pfälzischen Wirtschaft.