Der Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer, Herr Dr. Till Mischler (links), und die Leiterin des Forstamtes Kaiserslautern, Frau Dr. Ute Fenkner-Gies (2.v.r.), bei der Übergabe der Teilnahmebescheinigungen. Im Hintergrund: Roger Bier, Berufswahlkoordinator der Handwerkskammer.
Presse@hwk-pfalz.de
Der Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer, Herr Dr. Till Mischler (links), und die Leiterin des Forstamtes Kaiserslautern, Frau Dr. Ute Fenkner-Gies (2.v.r.), bei der Übergabe der Teilnahmebescheinigungen. Im Hintergrund: Roger Bier, Berufswahlkoordinator der Handwerkskammer.

"Handwerk trifft Forst"

Bei der Erneuerung eines Barfußpfades konnten Jugendliche während der Herbstferien ihr
handwerkliches Geschick im Umgang mit dem Werkstoff Holz erproben.

Erlebnis und Abenteuer müssen nicht immer mit einem Fernziel verbunden sein. „Handwerk trifft Forst“, war das Projekt überschrieben, zu dem die Handwerkskammer der Pfalz und das Forstamt Kaiserslautern Jugendliche eine Woche in den Herbstferien eingeladen hatten. Auf die Teilnehmer wartete eine nicht alltägliche Aufgabe. Auf Vordermann bringen sollten sie einen vor 30 Jahren angelegten Barfußpfad im Reichswald des Forstamtes Kaiserslautern. Als gemeinsames Berufsorientierungsprojekt geplant, bot es acht Jugendlichen im Alter zwischen 13 und 17 Jahren eine gute Gelegenheit, den Wald zu entdecken und gleichzeitig handwerkliches Geschick auszuprobieren. Unter Anleitung von Forst- und Handwerksmeistern sowie Auszubildenden zum Forstwirt sind die Jugendlichen damit beschäftigt, dem in die Jahre gekommenen Barfußpfad eine Frischzellenkur zu verpassen. Begrenzungen des Pfades aus Rundhölzern, Teile von Holzbrücken, Geländern und Stegen müssen erneuert werden. Wegesegmente wie Baumrinde, Zweige, Zapfen, Korken, Laub und Hackschnitzel werden ausgetauscht.

Für Michelle, Schülerin einer Integrierten Gesamtschule, eine ungewöhnliche Arbeit, mit einem Ziehmesser den Baumstamm zu entrinden. „Ich schaffe das“, sagt sie und schält die braune Rinde der Douglasie. Mia spricht von einer spannenden Aufgabe, den Balken passgenau in ein Brückengeländer einzufügen. Der Umgang mit dem Werkstoff Holz und den Werkzeugen ist für die Schüler eine neue Erfahrung. Hinzu kommt die Arbeit unter freiem Himmel in der Natur. Die Arbeit im Wald bereitet den Jugendlichen Spaß und Abwechslung und einige könnten sich einen handwerklichen Beruf gut vorstellen. Doch nicht nur im Wald haben die Schüler Hand angelegt. Zusammen mit Kevin Groß, Ausbildungsmeister in der Werkstatt zur Berufsorientierung der Handwerkskammer, haben sie an einem Tag acht Nistkästen aus Fichtenholz gezimmert. Die hängen jetzt entlang des Barfußpfades.

Als eine gelungene Premiere bezeichnete Till Mischler, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer, das gemeinsame Projekt von Forst und Handwerkskammer. Die Jugendlichen hätten Wissenswertes über den Lebensraum Wald und seinen Nutzen für Mensch, Umwelt und Klima kennengelernt. „Sie konnten den Werkstoff Holz bearbeiten und ihr handwerkliches Geschick ausprobieren. Warum soll aus ihnen nicht einmal ein Zimmerer oder Tischler werden?“ Wie prickelnd der aufgefrischte Barfußpfad sein kann, konnten alle am Projekt Beteiligten erfahren, als sie - von der Forstamtsleiterin angeführt - barfuß den Pfad durchwanderten und ihren Fußsohlen eine Massage gönnten. Infos zu Ferienwerkstatt und Berufsorientierung: Roger Bier, Tel. 0631/3677-137.