Kausa-Jugendforum3

Weg in die Zukunft über duale Ausbildung starten

1. Kausa-Jugendforum vermittelt praktische Einblicke ins Handwerk. Staatssekretärin Daniela Schmitt informiert sich vor Ort über das KAUSA-Beratungsangebot

Über 100 Schülerinnen und Schüler mit Migrations- oder Fluchtgeschichte aus sechs umliegenden Schulen konnten sich - gemeinsam mit ihren Lehrern und Betreuern- im Rahmen des ersten KAUSA-Jugendforums in den Werkstätten des Kaiserslauterer Berufsbildungs- und Technologiezentrums der Handwerkskammer einen Einblick in die Welt des Handwerks verschaffen.

Mit Hammer, Säge und Pinsel rückten Sie den Werkstücken zu Leibe, versuchten sich an den Maschinen und Werkzeugen oder ließen sich technische Einzelheiten erklären. Neben den Gewerken Elektro-, Holz- und Metalltechnik konnten sich die Jugendlichen auch über Büroberufe informieren und sich gleich vor Ort praktisch ausprobieren. Ziel des KAUSA-Infotages war es, die Berufsvorstellungen der Jugendlichen zu konkretisieren und ihre Kenntnisse über die handwerklichen Ausbildungsberufe zu erweitern.

Die KAUSA-Servicestelle am Standort der Handwerkskammer der Pfalz ist eine Koordinations- und Anlaufstelle für Jugendliche mit Migrations- oder Fluchthintergrund, die auch deren Eltern und migrantengeführte Betriebe zur dualen Ausbildung berät. Ziel der Beratungsstelle ist es, zusätzliche Ausbildungsstellen bei Unternehmern mit Migrationshintergrund zu generieren und die Ausbildungsbeteiligung von Jugendlichen mit Migrations- und Fluchthintergrund zu erhöhen.

Dafür wurde eine der vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Beratungsstellen bei der Handwerkskammer der Pfalz angesiedelt. Mit ihrem erstmalig durchgeführten Jugendforum ermöglichte sie den Jugendlichen nicht nur selbst Hand anzulegen, sondern informierte auch ausführlich über Karrierechancen und Verdienstmöglichkeiten in den jeweiligen Ausbildungsberufen.

Die Staatssekretärin des rheinland-pfälzischen Ministeriums für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau, Daniela Schmitt, besuchte die Einrichtung vor Ort und betonte, wie wichtig es sei, gerade Jugendlichen mit Migrations- oder Fluchtgeschichte auf diesem Weg das Handwerk näher zu bringen. „Vertiefen Sie die heute gewonnenen Eindrücke durch betriebliche Praktika und nutzen Sie die KAUSA-Servicestelle, um Kontakte zu Betrieben herzustellen und Ihren Weg in die Zukunft über die duale Ausbildung zu starten“, appellierte sie an die Schülerinnen und Schüler. Es sei immer noch so, dass gerade im Handwerk viele Fachkräfte fehlen und die Betriebe nicht genügend Personal hätten, um die Aufträge auszuführen, erläuterte sie die Situation. Gleichzeitig böten sich hier hervorragende Aufstiegs- und Karrierechancen, ergänzte Hauptgeschäftsführer Ralf Hellrich, der die Staatssekretärin auf einem Rundgang durch die Werkstätten begleitete, wo die Jugendlichen mit Eifer ihr handwerkliches Talent erprobten.

So wurde in der Werkstatt der Feinwerkmechaniker ein Werkstück am PC konstruiert, das anschießend am 3D-Drucker ausgedruckt wurde. Im KFZ-Bereich wurden die Bestandteile und die Arbeitsweise eines Verbrennungsmotors am realen Objekt detailliert erklärt während bei den Kaufleuten für Büromanagement eine Excel-Tabelle für optimierte Lagerwirtschaft erstellt wurde. „Dies ist mein erster Kontakt mit dem Handwerk und es ist wirklich cool, etwas selbst machen zu können“ meinte die 16-jährige Maria in der Zimmererwerkstatt.

Im Anschluss an die praktische Werkstatterfahrung stellte der Comedian Osman Citir den Jugendlichen im Fritz-Walter-Stadion im Rahmen seiner Motivationsshow „Comedy macht Schule“ den 24-jährigen Mohammad Almansour vor, der aus Syrien nach Deutschland kam und heute nach einem von der Handwerkskammer vermittelten Praktikum und einer Einstiegsqualifizierung eine Ausbildung zum Fahrzeuglackierer bei einem pfälzischen Unternehmen absolviert. Almansour und sein Ausbilder, ebenfalls türkischer Herkunft, berichteten über ihre Erfolgsgeschichte.

Projektleiter Frank Bixler und KAUSA-Serviceberater Thomas Braun von der Handwerkskammer betonten die Notwendigkeit, eine durchgängige Bildungskette aufrecht zu erhalten, die mit der frühzeitigen Information an Schulen beginne und über Berufsorientierungsmaßen, die Unterstützung während der Ausbildung bis hin zu den Fortbildungsmöglichkeiten des Handwerks, wie etwa dem Meisterbrief, das gesamte Spektrum eines handwerklichen Werdegangs abdecke und die Menschen dabei begleite und unterstütze. Gerade der Berufsorientierung komme eine besondere Bedeutung zu, weil sie den Grundstein für die Berufswahlentscheidung lege. Aus diesem Grund bietet die Handwerkskammer während der Sommerferien erneut eine Ferienwerkstatt für Schülerinnen und Schüler an, die sich während der Sommerferien in den Berufsorientierungswerkstätten in Kaiserslautern und Ludwigshafen eine Woche lang intensiv mit verschiedenen Handwerksberufen beschäftigen und ihr Talent erproben möchten.