07.05.201020 Wandergesellen machen Station bei der Handwerkskammer
Eine große Gruppe von Wandergesellen aus den verschiedensten Bundesländern machte am 22. April Station bei der Handwerkskammer der Pfalz, um sich ihr Wegegeld und den Stempel für ihr Wanderbuch abzuholen.
Sie alle geleiteten Karl Schall, den 24-jährigen Steinmetz, zurück in die Heimat nach Becherbach bei Meisenheim. Erst jetzt, in der Regel nach drei Jahren und einem Tag darf sich der gebürtige Rockenhausener wieder "einheimisch melden", also zurück in seinen Heimatort reisen.
Während der Zeit der Walz gilt nämlich für alle fremd geschriebenen Gesellen auf Wanderschaft die Bannmeile, die ihnen verbietet, sich ihrem Heimatort weiter als auf 50 Kilometer Luftlinie zu nähern.
Auf die Wanderschaft darf übrigens nur gehen, wer die Gesellenprüfung bestanden hat, ledig, kinderlos und schuldenfrei ist. Nach der Reisezeit kann man sich auch nur dann einheimisch melden, wenn man wieder schuldenfrei ist. Diese Einheimischmeldung wird wie im Fall von Karl Schall mit vielen früheren Reisekameraden zumeist groß gefeiert. Das Bild zeigt den jungen Steinmetz (Mitte, in blau) mit seinen 19 Kameraden.