14.05.2010Anregungen und Wünsche des Handwerks formuliert
Mitglieder des Arbeitskreises Wirtschaft und Verkehr der SPD-Landtagsfraktion zum Informationsaustausch bei der Handwerkskammer
Die Ausbildungssituation im Handwerk, die derzeitige Wirtschaftslage sowie die Anregungen und Wünsche des Handwerks für die Verkehrs-, Landes- und Kommunalpolitik standen im Mittelpunkt eines Besuches von Mitgliedern des Arbeitskreises Wirtschaft und Verkehr der SPD-Landtagsfraktion im Berufsbildungs- und Technologiezentrum der Handwerkskammer der Pfalz in Kaiserslautern.
An dem Informations- und Meinungsaustausch waren neben der Vorsitzenden des Arbeitskreises, der Landtagsabgeordneten Margit Mohr, die Landtagsabgeordneten Heiko Sippel, Thomas Wansch und Fredi Winter sowie der Referent der SPD-Fraktion im rheinland-pfälzischen Landtag Rainer Ullrich beteiligt. Für die Handwerkskammer nahmen Präsidentin Brigitte Mannert, Hauptgeschäftsführer Ralf Hellrich und die stellvertretende Hauptgeschäftsführerin Ursula Stange an dem Gespräch teil.
Brigitte Mannert ging unter anderem auf die aktuelle Wirtschaftslage des Handwerks ein. Sie räumte ein, dass die Kurzarbeiterregelung und die Konjunkturpakete I und II sich stabilisierend auf die wirtschaftliche Lage des Handwerks ausgewirkt haben. Allerdings plädierte sie auch dafür, die noch zur Verfügung stehenden Mittel aus dem Konjunkturpaket II zügig in Investitionen für die Bau- und Infrastruktur zu nutzen sowie Tiefbaumaßnahmen in den Kommunen zügig umzusetzen, um unnötige Beeinträchtigungen für Anlieger aus Handel und Gewerbe zu vermeiden. Darüber hinaus müsse dafür Sorge getragen werden, dass nach dem Auslaufen des Konjunkturpaketes II die Aufträge in den Bau- und Ausbauhandwerken nicht einbrechen.
Hauptgeschäftsführer Hellrich ging auf den Lehrstellenmarkt, die Imagekampagne des deutschen Handwerks und auf die Bildungspolitik ein. Er sprach sich für eine starke Berufsorientierung der Realschule plus aus und bot dafür die Mitarbeit der Handwerkskammer und ihrer beruflichen Bildungseinrichtungen an – beispielsweise durch Praktika oder Berufserkundungen. Die derzeit schon durchgeführten Aktivitäten der Handwerkskammer hätten sich als zielführend und erfolgreich erwiesen. Das Handwerk leiste damit „einen aktiven Beitrag zur Nachwuchsgewinnung“, sagte Hellrich und verwies in diesem Zusammenhang auch auf die Imagekampagne des deutschen Handwerks.
Auch Margit Mohr sprach sich für eine stärkere Zusammenarbeit zwischen Schule und Wirtschaft aus und würdigte das Engagement der rheinland-pfälzischen Wirtschaftskammern, die sich in einer Rahmenvereinbarung mit dem Land zur praktischen Unterstützung der Berufsorientierung in den Schulen verpflichtet haben. Sie lobte die gute Zusammenarbeit der Handwerkskammer der Pfalz mit den zuständigen Behörden und Ordnungsämtern bei der Bekämpfung der Schwarzarbeit und sprach sich für die Einführung von Mindestlöhnen aus, um Schwarzarbeit und Lohndumping zu bekämpfen.
Weitere Themen der Unterredung waren die Umstrukturierung der Kreditgarantiegemeinschaft für das rheinland-pfälzische Handwerk in eine Bürgschaftseinrichtung für die rheinland-pfälzische Wirtschaft und die Novellierung des rheinland-pfälzischen Mittelstandsförderungsgesetzes.