2pPlus Pakete
HWK / Alinas

Berufsorientierung ToGo

Das Projekt 2P Plus wird auch nach Schließung der Schulen weitergeführt.

Homeschooling hält einige Herausforderungen bereit: In zahlreichen Familien fehlen Computer, Laptops oder Drucker. Auch das Datenvolumen oder ein nicht vorhandenes Wlan-Netz können Schüler und Eltern vor größere Herausforderungen stellen. Karen Botosch und Heike Kurzidem betreuen das Berufsorientierungsprojekt 2P Plus bei der Handwerkskammer der Pfalz. Sie haben sich für einen klassischen Weg entschieden: Sie schicken ihren Schülern die Materialien per Post.

Das Berufsorientierungsprojekt richtet sich an neu zugewanderte Schüler der Klassenstufen sieben bis neun. Neben dem Trainieren der Deutschen Sprache und dem Kennenlernen des deutschen Berufsbildungssystems gestalten die Schüler im Laufe eines Schuljahres ein eigenes Produkt. Sie sollen so eigene Kompetenzen und mögliche Ausbildungsberufe - vor allem im Handwerk - kennenlernen. Die Schüler der Berufsbildenden Schule Speyer haben sich den Bau eines UNO-Spieltisches zum Ziel gesteckt. Die Planung ist abgeschlossen und die Materialien wurden kurz vor der Schließung der Schulen eingekauft. Sie liegen nun in der Handwerkskammer bereit und warten auf die Rückkehr der Schüler. Bis dahin werden die neu erstellten Action-Pakete den Schülern direkt an ihre Wohnorte nach Speyer, Ludwigshafen, Frankenthal und Germersheim geliefert. Die Schüler erhalten Materialien, mit denen sie in der Zeit der Kontaktsperre zuhause kleine Projekte umsetzen können. In dem ersten Paket finden sie Materialien für den Bau eines Miniblumenkastens, in demsie dann Kresse aussäen können. „Es geht darum, den Kontakt zuden Schülern in diesen ungewöhnlichen Zeiten aufrecht zu halten. Wir sind weiterhin Ansprechpartner und vermitteln das Gefühl von Kontinuität und Sicherheit“, erklärt Botosch. Die Schüler finden außerdem eine Anleitung und Materialien für den Bau eines Anti-Stressballs in ihrem Paket. „Wir können uns vorstellen, dass es in dieser Zeit auch belastende Situationen in den Familien gibt. Wir möchten den Schülern das Gefühl vermitteln, selbst etwas tun zu können. Mit dem Bau des Anti-Stressballs haben die Schüler eine kleine Möglichkeit dazu “, ergänzt Kurzidem.

Ein weiteres Ziel des Berufsorientierungsprojektes ist es, die Selbstwirksamkeit und das Selbstwertgefühl zu stärken. „Wir brauchen Jugendliche, die es sich zutrauen Dinge mit ihren eigenen Händen herzustellen, um in der Zukunft eine aktive Rolle in unserer Gesellschaft zu übernehmen“, fügt Malermeister Pirmin Busch hinzu, der auch in den „normalen“ Zeiten die Schüler bei der praktischen Arbeit und der Herstellung ihrer Produkte begleitet. Diese Möglichkeit besteht auch jetzt durch aktive Projektarbeit zuhause. Das zweite Action-Paket ist bereits in der Vorbereitung. „Die Planung und das Einpacken der Pakete machen Spaß, aber am meisten freuen wir uns, wenn wir jeden einzelnen Schüler wieder hier bei uns in der Handwerkskammer begrüßen können“, schließen Botosch und Kurzidem.

Das Projekt wird gefördert vom Bildungsministerium Rheinland-Pfalz. Ansprechpartner: Erdem Kar, Tel.: 0621 53824-23; E-Mail: ekar@hwk-pfalz.de.