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11.01.2011"Der Optimismus ist zurückgekehrt"

Präsident Brigitte Mannert zieht beim Neujahrsempfang der Handwerkskammer der Pfalz positive Jahresbilanz für das Handwerk

Trotz einiger Ausnahmen, könne man zum Jahresende feststellen, dass „der Optimismus in das pfälzische Handwerk zurückgekehrt ist“. Diese positive Jahresbilanz zog Präsidentin Brigitte Mannert beim diesjährigen Neujahrsempfang der Handwerkskammer der Pfalz im Berufsbildungs- und Technologiezentrum Kaiserslautern vor Repräsentanten aus Handwerk, Politik, Wirtschaft und Berufsbildenden Schulen.

Das Jahr 2010 bezeichnete Mannert als „ein sehr erfolgreiches Jahr für die deutsche Wirtschaft“. Dies habe sich auch im Wirtschaftsverlauf des pfälzischen Handwerks widergespiegelt. Während das Stimmungsbild im Handwerk im ersten Halbjahr noch „eingetrübt“ gewesen sei, habe sich im Herbst „eine wirkliche Trendwende und ein Wirtschaftsaufschwung eingestellt“. Ausschlaggebend für die schnelle Erholung seien neben den Konjunkturprogrammen und der Kurzarbeiterregelung die Fähigkeiten des Handwerks gewesen „auf veränderte wirtschaftlich Rahmenbedingungen schnell und flexibel reagieren zu können“.

Diese erfreuliche Entwicklung, so Mannert, dürfe aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Umsatz- und Beschäftigungszahlen aus dem Jahr vor der Finanz- und Wirtschaftskrise noch nicht erreicht seien. Deshalb dürfe der Aufschwung jetzt „nicht kaputt gespart werden“ und müsse an „zukunftsorientierten öffentlichen Investitionen festgehalten werden“. Vor dem Hintergrund der diesjährigen Landtagswahl forderte Mannert die zukünftige Landesregierung auf, sich für eine mittelstandsfreundliche Vergabepolitik einzusetzen, den Bürokratieabbau voranzutreiben, Schwarzarbeit und illegale Beschäftigung intensiv zu bekämpfen und eine Infrastruktur- und Verkehrspolitik zu betreiben, die Klein- und Mittelbetrieben entgegen kommt.

Weniger zufrieden zeigte sich die Kammerpräsidentin mit der Ausbildungsbilanz des vergangenen Jahres. Für Handwerksbetriebe sei es im vergangenen Jahr immer schwieriger geworden, offene Ausbildungsplätze zu besetzen. Dies zeige sich unter anderem daran, dass die Zahl der Lehrvertragseingänge bei der Handwerkskammer gegenüber dem Vorjahr um 2,8 Prozent gesunken sei. Vor diesem Hintergrund sei „die Sicherung des Fachkräftenachwuchses und des Fachkräftebedarfs die „zentrale Herausforderung der nächsten Jahre“. Und deshalb müsse die „Stärkung der beruflichen Bildung“ wieder in den Mittelpunkt der Bildungspolitik gerückt werden. Sie erwarte von der zukünftigen Landespolitik, dass an den allgemein bildenden Schulen eine gezielte Berufsorientierung und Berufswahlbegleitung umgesetzt und dass in der Berufsschule die individuelle Förderung der Lehrlinge verbessert werde.

Staatssekretär Alexander Schweitzer vom rheinland-pfälzischen Wirtschaftsministerium lobte die gute Zusammenarbeit zwischen den Handwerkskammern und der Landesregierung. Vor dem Hintergrund der überstandenen Wirtschaftskrise könne die mittelständische Wirtschaft in Rheinland-Pfalz stolz darauf sein, so schnell wieder Fuß gefasst zu haben, sagte Schweitzer. Er lobte das „bürgerschaftliche Engagement“ des Handwerks und bezeichnete als zentrale Herausforderung der kommenden Jahre die Sicherung des Fachkräftebedarfs im Handwerk.