14.04.2011Geschäftsklima im pfälzischen Handwerk weiter auf hohem Niveau

Konjunkturumfrage der Handwerkskammer der Pfalz für Frühjahr 2011

Trotz der traditionellen schwächeren Frühjahrsmonate ist die Stimmung im pfälzischen Handwerk so gut wie seit Jahren nicht mehr. Zu diesem Ergebnis kommt die Frühjahrskonjunkturumfrage der Handwerkskammer der Pfalz bei rund 2.250 Mitgliedsbetrieben. So waren 52,5 Prozent mit der aktuellen Geschäftslage zufrieden (Vorjahr 44,1 Prozent), 29,9 Prozent bezeichneten ihre wirtschaftliche Situation sogar als gut (Vorjahr 18,3 Prozent) und lediglich 17,7 Prozent (Vorjahr 37,6 Prozent) gaben an, mit ihrer Geschäftslage unzufrieden zu sein. 

Die Bau- und Ausbaubetriebe profitieren insbesondere von der milden Witterung nach dem Jahreswechsel sowie den anhaltenden Trends zur Geldanlage in den eigenen vier Wänden beziehungsweise zur energetischen Sanierung. In diesen Branchengruppen beurteilten 84 Prozent beziehungsweise 86,6 Prozent der befragten Unternehmen ihre Lage mit gut oder befriedigend. 

Bei den Handwerken für den gewerblichen Bedarf hat sich die Stimmungslage ebenfalls erheblich gebessert. 41,6 Prozent bezeichnen ihre wirtschaftliche Situation mit gut, 39,6 Prozent mit befriedigend. Insbesondere die handwerklichen Zulieferer für die erfolgreiche Exportindustrie konnten ihren Erholungskurs aus dem Vorjahr fortsetzen. Im pfälzischen Kfz-Gewerbe hielt auch in den Wintermonaten der positive Trend im Neu- und Gebrauchtwagengeschäft an. Mit einer Zufriedenheitsquote von 88,3 Prozent nimmt diese Branche derzeit sogar die Spitzenstellung im pfälzischen Handwerk ein. 

Die pfälzischen Lebensmittelhandwerker, die bereits 2010 Umsatzverluste hinnehmen mussten, konnten auch zu Beginn des neuen Jahres nicht von der positiven Gesamtkonjunktur profitieren. Ursächlich waren hierbei sicherlich die fortschreitenden Konzentrationsprozesse beziehungsweise die zunehmende Konkurrenz durch SB-Märkte. Dementsprechend zeigten sich auch 44,4 Prozent der befragten Lebensmittelhandwerker mit ihrer aktuellen Geschäftslage unzufrieden. 

Auch die übrigen Konjunkturindikatoren wie zum Beispiel Betriebsauslastung, Investitionsneigung oder durchschnittlicher Auftragsbestand (6,7 Wochen) fallen im Vergleich zum Frühjahr 2010 günstiger aus. Der saisonübliche Umsatzrückgang zum Jahresbeginn konnte zwar nicht vermieden werden, doch fiel dieser geringer aus als noch ein Jahr zuvor. Während Anfang 2010 52,5 Prozent der Betriebe über rückläufige Umsätze klagten, waren dies aktuell lediglich noch 35,6 Prozent.

Trotz der anziehenden Inflationsrate schaut das pfälzische Handwerk optimistisch in die Zukunft. Zwar klagten bereits 55,6 Prozent der Befragten über gestiegene Einkaufspreise und sogar 66,3 Prozent erwarten in der Zukunft weitere Preiserhöhungen, doch scheinen diese Belastungen derzeit noch kompensierbar durch die erhöhte Nachfrage nach Handwerksleistungen und den verbesserten Spielraum bei der Gestaltung der Verkaufspreise. 

So erwarten 87,2 Prozent der Befragten für die kommenden Monate eine befriedigende beziehungsweise gute Geschäftslage. Die pfälzischen Handwerker werden voraussichtlich auch wieder ihren Personalbestand aufstocken. Per Saldo wird ein leichter Anstieg der Gesamtbeschäftigtenzahl prognostiziert. Der Wettbewerb um qualifizierte Fachkräfte dürfte sich deshalb im laufenden Jahr nochmals erhöhen. Die Umsatzerwartungen sind (mit Ausnahme der Lebensmittelhandwerke beziehungsweise der Handwerke aus dem Bereich persönliche Dienstleistungen) ebenfalls überwiegend positiv.