Firmenkontaktbörse 26.9.
Joachim Schwitalla

Gute Erfahrung mit Lehre plus Hochschule

Firmenkontaktbörse von Handwerk und Hochschule nur mäßig besucht

Mit dem innovativen Ausbildungs- und Studienmodell „Lehre plus Hochschule“ bietet sich jungen Erwachsenen, die sich für den Ausbildungsberuf Elektroniker in der Fachrichtung Energie- und Gebäudetechnik  oder für eine Ausbildung Informationselektroniker  interessieren eine super Chance. Vorausgesetzt, sie haben ihr Abitur oder die Fachhochschulreife in der Tasche. Über das im Wintersemester 2018/19  erstmals eingeführte  Modellprojekt informierte am 26. September eine Firmenkontaktbörse, zu der die Handwerkskammer der Pfalz und die Hochschule Kaiserslautern in die Aula auf dem Campus Kammgarn der Hochschule eingeladen hatten.

Sechs Handwerksunternehmen aus der Pfalz und Mitarbeiter der Hochschule standen zur Information zur Verfügung. Von 300 angeschriebenen Schulen in Rheinland-Pfalz fanden nur wenige Interessenten den Weg zur Veranstaltung. Unter ihnen ein Leistungskurs Elektro-Technik des beruflichen Gymnasiums der Berufsbildenden Schule I Technik in Kaiserslautern. Ebenso ein junger Mann, der mit seinen Eltern aus dem Saarland angereist war.

Für Albert Mej, Vizepräsident für Studium und Lehre der Hochschule, eine Gelegenheit, eine Vision der Bildungseinrichtung umzusetzen. „Vernetzen möchten wir uns, beispielsweise mit Ihnen“, machte er den Jugendlichen Geschmack auf eine Berufsausbildung, die gleichzeitig die Möglichkeit bietet, Module in den berufsbegleitenden Studiengängen Automatisierungstechnik und Mechatronik zu absolvieren und bis zu 27,5 Leistungspunkte (ECTS) zu sammeln.

Bezogen auf das noch junge Projekt mit der Handwerkskammer „Lehre plus Hochschule“ sprach Mej von einer „Win-Win-Situation“ für Teilnehmer und Kooperationspartner. „Niemand kann dabei verlieren“, ergänzte Thorsten Requadt, Projektmanager der Hochschule und ermutigte zu einem guten Einstieg ins Berufsleben. „Seid neugierig und stellt Fragen“, motivierte Mej.

Samuel Caspar (19), der mit seinen Eltern den Weg aus dem Saarland zur Firmenkontaktbörse gefunden hat, hat das Fachabitur in der Tasche und interessiert sich am Stand der Firma Spie Buchmann GmbH, einem Unternehmen der Elektrotechnik mit Standorten in Kaiserslautern, Illingen und Losheim am See, nach einer Erstausbildung im technischen Bereich. Nicht abgeneigt ist er von dem Angebot „Lehre plus Hochschule“. Bei dem Unternehmen hat er die Wahl zwischen einer Ausbildung als Elektroniker der Fachrichtung Energie- und Gebäudetechnik oder der Fachrichtung Informations- und Telekommunikationstechnik.

Wie Alexander Müller, Inhaber des gleichnamigen Meisterbetriebes für „Energie – Gewinnung und Nutzung“ aus Nußbach, wartet Thomas Geib von „Elektro Geib“, einem Ingenieurbetrieb in Grünstadt, an seinem Stand  auf interessierte Schüler. Der Wirtschaftsingenieur, der an der Fachhochschule in Kaiserslautern Maschinenbau studiert hat, hat in Sachen „Lehre plus Hochschule“ gute Erfahrungen gemacht.

Er beschäftigt zurzeit einen jungen Mann, der sein Studium an der Hochschule abgebrochen und sich für eine Ausbildung als Elektroniker für Energie und Gebäudetechnik entschieden hat. Der Auszubildende sei 23 Jahre, sei im zweiten Lehrjahr und studiere im 3. Semester die eingeschlagene Fachrichtung an der Hochschule in Kaiserslautern. „Eine gute Sache“, hebt er den Praxisbezug hervor. Der junge Mann habe sich vor einem Jahr bei ihm am Stand nach einer Ausbildung erkundigt und stehe heute zu seiner Entscheidung.

Großes Interesse zeigten die Schüler der BBS I Technik für einen Rennwagen des Kaiserslautern Racing Teams, einer Kooperation zwischen Studierenden der Hochschule und der Technischer Universität Kaiserslautern.

Nach Angaben von Fabian Illmer vom Referat Wirtschaft und Transfer der Hochschule Kaiserslautern nehmen derzeit sechs Auszubildende an dem Projekt „Lehre plus Hochschule“ teil. Von anfänglich neun hätten drei Teilnehmer zwischenzeitlich die Hochschule verlassen und wollten sich nur auf ihre Berufsausbildung konzentrieren, so Illmer.