Thomas Maria Schmidt
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Herzblut und Leidenschaft

Deutsche und österreichische Auszubildende tauschten die Plätze. Als Auszubildender während der Ausbildung andere Betriebe, Länder und Arbeitsweisen kennen zu lernen, nützt auch dem Ausbildungsbetrieb.

Andere Länder andere Sitten – aber auch andere Arbeitsweisen. Ein Blick über den Tellerrand ist eine Win-Win-Situation für Betriebe und Auszubildende. Thomas-Maria Schmidt, Schmied aus Höheischweiler, ermöglichte nicht nur seinem Auszubildenden einen Auslandsaufenthalt in Tirol, sondern nahm auch einen österreichischen Auszubildenden bei sich auf: Für einen Monat schaute Tobias Wurzenrainer, Auszubildender zum Metalltechniker im dritten Lehrjahr Schmidt über die Schulter.

„Thomas-Maria Schmidt habe ich auf einem Schmiedetreffen kennengelernt und ihn gefragt, ob ich ein Auslandspraktikum bei ihm machen darf“, berichtet der 18-jährige Tiroler. Gelernt habe er viel und für eine schönste Erinnerung kann er sich am Ende nicht entscheiden. „Mir wurde so viel gezeigt und ich habe so viel gelernt, das ist glaube ich, nicht überall so – dafür bin ich Thomas-Maria Schmidt sehr dankbar“.

Zur gleichen Zeit gastierte Schmidts Auszubildender zum Metallbauer, Fachrichtung Metallgestaltung, im dritten Lehrjahr, Marian Boschner, in Österreich. „In meinem Betrieb zu Hause, in dem gerade Marian ist, arbeiten wir in großen Hallen, mit viel Platz, großen Maschinen aber auch genauen Plänen und Vorgaben. Hier ist es deutlich freier und ein kreativeres Arbeiten. Beides hat seine Vor- und Nachteile“, zieht Tobias sein Fazit. Auch Schmidt ist froh über die Erfahrung. „Wenn ich mein Wissen mit ins Grab nehme, geht es verloren. Also gebe ich es lieber an engagierte junge Leute weiter. Wir können ihnen die Vielfalt in unserem Gewerk zeigen und damit die Basis legen, was sie daraus machen – Restaurator, Designer, Schlosser oder Künstler - ist dann ihre Entscheidung.“

Vorteile für den Betrieb gäbe es einige, erklärt Francesca Venturella, Mobilitätsberaterin bei der Handwerkskammer der Pfalz: „Betriebe steigern ihre Attraktivität und verbessern ihr Image. Sie knüpfen Geschäftskontakte und können sich fachlich austauschen“. Unter Vorbehalt plant Venturella im Moment Ausreisetermine für Spätsommer und Herbst 2020. Kontakt: Tel. 0631/3677-145; E-Mail: fventurella@hwk-pfalz.de.

Hinweis: Die Aufenthalte der Auszubildenden fanden vor der Corona-Krise statt.