Hilfe bei Problemen in der Ausbildung

Handwerkskammer der Pfalz ist Pilotkammer für das Projekt „Niederschwelliges Beschwerdemanagement“
 

Mit der dualen Berufsausbildung unterscheidet sich Deutschland von den meisten anderen Ländern. Die Kombination von Theorie in der Berufsschule und Praxis im Betrieb hat die berufliche Bildung zu einem Erfolgsmodell des deutschen Bildungswesens gemacht. Mit dem Projekt „Niederschwelliges Beschwerdemanagement“ haben Bundesregierung, Gewerkschaften und Handwerkskammern im Rahmen der Allianz für Aus- und Weiterbildung beschlossen, diesen hohen Standard zu sichern und bei Problemen in Schule oder Betrieb sowohl Auszubildende als auch Ausbildungsbetriebe zu unterstützen.

Die Handwerkskammer der Pfalz ist seit kurzem eine der Pilotkammern, in denen die Umsetzung dieses Projekts durchgeführt wird. Daneben ist die Handwerkskammer der Pfalz in Fragen der Ausbildungsberatung und des Konfliktmanagements bei Problemen in der Ausbildung bereits bestens aufgestellt. Neben präventiven Maßnahmen wie dem Angebot der Berufsorientierung für Schüler von der fünften bis achten Klasse und dem Angebot von Infoabenden zur überbetrieblichen Ausbildung – was weder in der Schule noch im Betrieb vermittelt werden kann, lernen die Auszubildenden in der überbetrieblichen Ausbildung in den Berufsbildungszentren der Handwerkskammern – wird die Handwerkskammer damit ihrer Verpflichtung gerecht, für eine reibungslose Ausbildung zu sorgen und diese zu überwachen.

Für Betriebe und Auszubildende von großer Wichtigkeit ist dabei das Projekt „Ausbildungsbetreuung zu Vermeidung von Ausbildungsabbrüchen“, mit dem die Handwerkskammer der Pfalz im vergangenen Jahr über 150 Ausbildungsabbrüche verhindern konnte. Ein sinnvolles Angebot für Auszubildende ist in diesem Zusammenhang die Smartphone-App „AppZubi 2.0“, eine App, die unter anderem über einen so genannten „SOS-Button“ direkt die Verbindung zu einem Ausbildungsberater der Handwerkskammer herstellt, wenn es Probleme in der Ausbildung gibt. Aber auch die Vernetzung zwischen Beratern der Handwerkskammern, Berufsschulen und allen an der Ausbildung Beteiligten ist ein wichtiger Baustein für eine erfolgreiche Ausbildung. Eine vom DGB organisierte Berufsschultour soll während der „Woche der Ausbildung“ im März 2017 dabei helfen, Kontakte zwischen Ausbildungsberatern, Berufsschullehrern und Auszubildenden zu knüpfen und zu intensivieren, um so bei Problemen in der Ausbildung rechtzeitig intervenieren zu können.

Die Allianz für Aus- und Weiterbildung haben Bund, Länder, Wirtschaft und Gewerkschaften 2014 besiegelt. Ziel der Allianz ist es, bis zum Jahr 2018 die Qualität in der betrieblichen Ausbildung zu steigern.