25.06.2010Leichte Verbesserung der Wirtschaftslage und steigende Lehrvertragseingänge

Vollversammlung der Handwerkskammer der Pfalz verabschiedet Resolution zur energetischen Gebäudesanierung

Vor der Vollversammlung der Handwerkskammer der Pfalz hat Präsidentin Brigitte Mannert eine „leichte Verbesserung“ der Wirtschaftslage im Handwerk festgestellt und über steigende Zahlen bei neu abgeschlossenen Lehrverträgen berichtet. Der Geschäftsbericht für das Geschäftsjahr 2009 wurde von Hauptgeschäftsführer Ralf Hellrich vorgestellt. Die Vollversammlung verabschiedete eine Resolution, in der sie sich für eine „Aufstockung der Mittel zur Förderung der energetischen Gebäudesanierung“ ausspricht.

In ihrem Sachstandsbericht sagte Mannert, die Ergebnisse der Frühjahrskonjunkturumfrage der Handwerkskammer hätten gezeigt: „Das Handwerk wartet noch auf den Konjunkturschub“. Zwar würden die meisten Konjunkturindikatoren im Vergleich zum Vorjahr nach oben zeigen, insgesamt zeige sich das Stimmungsbild der pfälzischen Handwerksbetriebe aber noch immer eingetrübt. Unter dem Strich und branchenübergreifend könne man „allenfalls von einer leichten Trendwende sprechen“. Sie begründete diese Einschätzung vor allem mit den positiven Zukunftserwartungen der Betriebe: 74,3 Prozent hätten angegeben, im nächsten Quartal mit einer guten oder zumindest zufrieden stellenden Geschäftslage zu rechnen; das seien 12 Prozentpunkte mehr als im Vorjahr.

Optimistisch äußert sich die Kammerpräsidentin zur Ausbildungssituation im pfälzischen Handwerk. Sie verwies auf die Lehrvertragseingänge für den pfälzischen Kammerbezirk, die zum 31. Mai um 7,2 Prozent über dem Vorjahresniveau lagen. Diese Entwicklung dürfe allerdings nicht darüber hinwegtäuschen, „dass zahlreiche Ausbildungsplätze im Handwerk nicht besetzt werden können, und dass die zurückgehende Zahl an Schulabgängern das Handwerk vor große Herausforderungen stellt“. Deshalb müsse die „berufliche Ausbildung mit allen ihren Karriereoptionen in den Mittelpunkt der bildungspolitischen Debatten und Überlegungen“ gestellt werden.

Im Zusammenhang mit der Einführung der Schulform „Realschule plus“ forderte Mannert ein Ende „der ideologischen Debatten“. Bildung müsse „als ganzheitliche Aufgabe verstanden werden“. Ziel aller schulischen Arbeit müsse allein „die begabungs- und neigungsgerechte individuelle Förderung und Persönlichkeitsbildung der Jugendlichen“ sein. Zur Sicherung des Fachkräftenachwuchses sei es wichtig, Angebot und Nachfrage auf dem Ausbildungsmarkt zusammen zu bringen, die duale Ausbildung in den Mittelpunkt der Unterrichtskonzepte zu stellen und die Berufsorientierung und Berufswahlvorbereitung in den Schulen zu optimieren.

Zu den wichtigsten statistischen Zahlen aus dem Geschäftsbericht 2009, den Hellrich vorstellte, gehören: ein Anstieg der eingetragenen Handwerksbetriebe um 214 auf 17.155 und eine Abnahme der eingetragenen Ausbildungsverträge um 379 auf 8.244. Hellrich verwies auf den hohen Stellenwert der Bekämpfung der Schwarzarbeit bei der Handwerkskammer. Mit 551 Anzeigen bei den zuständigen Ordnungsbehörden und 80 erreichten Bußgeldverfahren leiste die Kammer dazu einen wichtigen Beitrag. Mit 840 Betriebsberatungen und 847 Rechtsberatungen habe die Handwerkskammer im vergangenen Jahr auch einen wichtigen Service für Handwerksbetriebe in der Pfalz geleistet.