09.09.2022 - erschienen in: Deutsches Handwerksblatt Nr. 14, Regionalausgabe PfalzNeuer Lebensraum für Vögel, Insekten und Reptilien
Natürlich, nachhaltig, sozial – beim diesjährigen Ferienprojekt „Handwerk trifft Forst“ bauten Jugendliche eine „Benjeshecke“, in der verschiedene Kleintierarten ein neues Zuhause finden können.
Vom 25. bis 29. Juli fand zum dritten Mal das beliebte Projekt „Handwerk trifft Forst“ in Kooperation mit dem Forstamt Kaiserslautern statt. Sechs Jugendliche nahmen Säge, Akkubohrer und Schraubenzieher zur Hand und und nutzten die Gelegenheit, sich für den Umweltschutz zu engagieren. Gemeinsam mit den Ausbildungsmeistern der Handwerkskammer der Pfalz und Mitarbeitern des Forstamtes bauten sie eine neue „Benjeshecke“– eine Hecke aus geschichtetem Totholz – neben dem Forstamt.
Dazu schälten sie Eichenstämme, spalteten sie auf und setzten sie als Begrenzungspfähle für die Hecke ein. Dann füllten sie die Hecke mit dem Holz der Traubenkirsche und allerlei Gehölz, das der nahe Wald zu bieten hatte. Insekten wie Wildbienen können die Hohlräume der Hecke nutzen. Weiter unten bietet die Hecke Verstecke für Igel, Amphibien oder Reptilien wie Eidechsen oder Blindschleichen. Revierförster Klaus Platz, der das Projekt vor Ort begleitete, dankte den Teilnehmern: „Die jungen Leute haben toll gearbeitet. Es wäre schön, wenn wir Nachahmer fänden.“
In Teamarbeit konnten die Jugendlichen ihre handwerklichen Fähigkeiten ausprobieren und verschiedene Berufe, die sich mit der Bearbeitung von Holz beschäftigen, kennenlernen. Das Projekt will für unser Biosystem, den Wald und eine nachhaltige Lebensweise sensibilisieren und gleichzeitig für neue Fachkräfte in Handwerk und Forstwirtschaft sorgen.
Um das Ferienprojekt fortzuführen und zu verstetigen, unterschrieben die Geschäftsführerin der Handwerkskammer, Rita Petry, und der Direktor der Zentralstelle für Forstverwaltung in Neustadt, Stefan Asam, einen Kooperationsvertrag. Petry dankte den kreativen Ideengebern und engagierten Helfern für die Unterstützung. Sie betonte die Bedeutung des Waldes für Umwelt und Klima sowie als Erholungs und Erfahrungsort für den Menschen. Besonders
den Jugendlichen dankte Petry für ihren Einsatz: „Ihr könnt sehr stolz auf eure Arbeit sein. Vielleicht hat ja der eine oder andere hier sein handwerkliches Talent entdeckt und könnte sich eine Ausbildung in einem Handwerksberuf vorstellen.“
Die rheinland-pfälzische Klima- und Umweltministerin Katrin Eder ließ es sich nicht nehmen, selbst Hand anzulegen: Gemeinsam mit den Jugendlichen schichtete sie weitere Äste auf die Hecke. „Wir hoffen, dass sich manche der jungen motivierten Menschen für das Handwerk oder den Forst begeistern. Handwerk macht Spaß und junge Menschen sind hier einfach willkommen“, warb sie für eine handwerkliche Ausbildung. In ihrer Begrüßung verwies sie auf die Zukunftschancen des Handwerks im Bereich Klimaschutz sowie auf die guten Verdienstmöglichkeiten: „Das Thema Klimaschutz treibt uns um. Er kann nur gelingen, wenn wir gute Handwerkerinnen und Handwerker haben“. Gemeinsam mit Forstamtsleiterin Dorothea Lehman und Rita Petry übergab sie den stolzen Jugendlichen ihre Teilnahmeurkunden.