Kausa-Bustour Barbarossa
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Schüler werfen einen Blick in Unternehmen

Die KAUSA-Bustour besuchte Betriebe in der Stadt und im Landkreis Kaiserslautern

Die dritte Bustour der landesweiten Koordinations- und Anlaufstelle für Jugendliche mit Migrations- oder Fluchtgeschichte (KAUSA), die bei der pfälzischen Handwerkskammer ansässig ist, fand in Kooperation mit der Stadt und dem Landkreis Kaiserslautern statt. 47 Schüler der Berufsbildenden Schulen I und II Kaiserslautern sowie der Berufsbildenden Schule Landstuhl besuchten am 23. Oktober vier Unternehmen in der Region – darunter zwei Handwerksbetriebe.

Zeitgleich brachen die Busse, die von der Stadt und dem Landkreis finanziert wurden, an den Berufsbildenden Schulen zur Tour auf. Die Route führte die Jugendlichen in Kaiserslautern zur WNS Nahverkehrsgesellschaft, in die Backstube der Barbarossa Bäckerei und ins Westpfalzklinikum sowie zu Haber Textile Dienste in Landstuhl. Im Bus wurden vorab die zu besichtigenden Betriebe kurz vorgestellt.

Maike Vollmar, Personalverantwortliche, begrüßte die Schüler bei der WNS Nahverkehrsgesellschaft, einer Kfz-Werkstatt, die auf Reparaturen und Inspektionen von Omnibussen spezialisiert ist. Insgesamt beschäftigt das Unternehmen 43 Mitarbeiter, darunter 30 Handwerker. Vollmar erklärte den Ablauf der Ausbildung und worauf bei einer Bewerbung zu achten ist. „Die Noten in Mathe und Physik sind uns wichtig“, gab sie den Schülern mit auf den Weg und ermunterte sie gleichzeitig erst einmal ein Praktikum zu machen. „Kfz-Mechatroniker ist nicht nur was für Männer, aktuell haben wir auch eine Auszubildende, also traut euch“, ermutigte Vollmar die Schülerinnen. Auch gab sie einen Überblick über die Karrierechancen im Unternehmen.

Weiter ging es in der Backstube der Barbarossa Bäckerei in Reichenbach. In 41 Jahren vergrößerte sich das Unternehmen von drei Mitarbeitern auf 900. Heute hat die Bäckerei 101 Filialen. Kurt Landry, Sohn des Firmengründers und Marketing-Manager, stellte zunächst klar: „Die Barbarossa Bäckerei ist eine große Bäckerei - keine Großbäckerei.“ Alle Teige seien nach hauseigenen Rezepturen handgefertigt, betonte Landry zu Beginn der Führung. Er ging auf die verschiedenen Ausbildungsberufe und die Aufstiegsmöglichkeiten in der Bäckerei ein. Als Beispiel berichtete er von einer Auszubildenden zur Fachverkäuferin im Lebensmittelhandwerk – Bäckerei, die jetzt als Filialleiterin tätig ist. Anschaulich erklärte er den Schülern den Ablauf und die Herausforderungen im Bäcker-Handwerk. Prompt ließ er die Schüler beim Brezel drehen auch selbst Hand anlegen.

„Die KAUSA-Bustour war abermals ein toller Erfolg. Die Schüler zeigten sich von den modernen Handwerks- und Industrieunternehmen beeindruckt; aber auch die Pflegeschule konnte punkten“, resümierte Thomas Braun. Der KAUSA Serviceberater der Handwerkskammer der Pfalz und Organisator der Tour freute sich über die vielen persönlichen Gespräche. „Eine Schülerin bewarb sich sogar direkt auf einen Ausbildungsplatz in der Pflege“, zeigte sich Braun begeistert. Auch die Schüler zogen ihr Fazit: „Ich bin in meinem Berufswunsch bestärkt worden“ und „jetzt weiß ich, was ich nicht werden möchte“ waren nur einige der abschließenden Aussagen. „Genau darum geht es bei der KAUSA-Bustour: um Orientierung“, erläutert Braun. „Gerade Jugendliche mit Flucht- und Migrationshintergrund haben Berufsbilder aus ihrem Heimatland im Kopf, die sich jedoch gravierend von denen hier in Deutschland unterscheiden. Mit der Bustour können Vorurteile korrigiert werden.“ KAUSA wird als JOBSTARTER plus-Projekt aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung gefördert.